Burg Herrnstein


Kurz nachdem der Waldbrölbach bei Bröleck in die Bröl eingemündet ist, erhebt sich oberhalb des Tals auf einem Felskegel Burg Herrnstein. Westlich und östlich der Burg fällt das Gelände steil ab, über die Südseite erfolgt der Zugang. Gute zehn Meter unterhalb der Burganlage liegen einige große Teiche, die aus einem Altarm der Bröl entstanden und durch die Burg Herrnstein samt Burgberg einst vollständig von einem Wassergraben umgeben war. Burg Herrnstein zählt zum Ortsteil Winterscheid in der Gemeinde Ruppichteroth.

Die Burg Herrnstein geht zurück auf ein Landhaus der Herren vom Stein, das um 1300 errichtet und mit der Zeit zur Hangburg ausgebaut wurde. In seiner ersten Erwähnung – einem Vertrag von 1370 – erhielt Johann vom Stein das Gut als Lehen von Graf Wilhelm II. von Berg. Seine Schwester Sophia vom Stein erbte bald darauf Burg Herrnstein. Durch Heirat ging das Anwesen an die Grafen von Nesselrode-Reichenstein, einem Adelsgeschlecht, das eine Reihe von Amtsleuten hervorbrachte. 1825 starb die männliche Linie aus, und Burg Herrnstein fiel an eine andere Linie der Familie, die westfälischen Grafen Droste-Vischering zu Nesselrode-Reichenstein.

Mittelpunkt der denkmalgeschützten Burganlage ist das dreistöckige Herrenhaus, das in wesentlichen Teilen noch aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammt und bis auf eine Rokoko-Treppe eine einfache Innenausstattung hat. Auf der Giebelseite lockert Fachwerk die Front optisch auf. Hinter dem Herrenhaus steht auf der Bergseite eine kräftige Schildmauer. Um 1800 wurden große Teile von Burg Herrnstein abgetragen und neu errichtet; weitere Umbauten erfolgten bis ins 19. Jahrhundert. Die Nebengebäude wurden im 20. Jahrhundert nach Bildern der alten Anlage wiedererrichtet.

Burg Herrnstein vorgelagert ist die Vorburg, eine Torburg, die früher ebenfalls vollständig von Wasser umgeben war. Der Wirtschaftshof hatte ursprünglich drei Flügel und zwei Türme. Er wurde in derselben Epoche wie das Herrenhaus der Oberburg gebaut. Heute ist nur der Bruchsteinbau mit Quersprossenfenstern auf der Südseite erhalten. Der Eckturm an der östlichen Giebelseite wurde 1906 durch Stufengiebel ersetzt.

Noch heute wohnt ein Angehöriger des Grafengeschlechtes von Nesselrode auf der Burg Herrnstein. Sie ist inzwischen der Sitz der Gräflich Nesselrodeschen Forstverwaltung. Das Burginnere kann daher nicht besichtigt werden, aber eine Besichtigung der Außenanlagen – Park und Teiche – ist manchmal möglich. Dazu werden Termine vor der Burg angeschlagen – ganz wie im Mittelalter.


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