Bonn-Limperich


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Liküra nennen die Bonner ihre drei rechtsrheinischen Stadtteile Limberich, Küdinghoven und Ramersdorf ganz pragmatisch, denn sie feiern gemeinsam Karneval und dann gehört man doch auch irgendwie den ernsten Rest des Jahres zusammen.

Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf gruppieren sich um den Finkenberg, der von früher einmal 119m durch den Abbau von Basalt auf 90m ü. NN abgetragen wurde. Der Finkenberg ist dem Ennert westlich vorgelagert und seit 1999 als 29ha großes Landschaftsschutzgebiet eingetragen, ein offen gebliebener Steinbruch Naturdenkmal. Aus dem Steinbruchbetrieb haben sich zwei Krater mit Wasser gefüllt, der an einen Angelclub vermietete Russenpohl und der See auf dem Gelände des Schießstandes am Schwarzen Weg.

Der Finkenberg wurde erstmals 922 erwähnt, aber nicht als Naherholungsgebiet, sondern als Weinbaugebiet. Bis in die 1950er Jahre war der Finkenberg das nördlichste Weinbaugebiet am Rhein. Dann stellten die Winzer die Arbeit ein. Seit 1992 wird der Weinberg langsam wieder in Terrassenbauweise hergestellt und im Frühjahr 2007 konnten 500 neue Reben Spätburgunder-Regent gesetzt werden.

Am Finkenberg gibt es noch mehr zu entdecken, am besten über den Finkenberg Rundweg mit Panoramaaussicht ins Siebengebirge. Zum Beispiel findet sich hier die Stahlskulptur Akkord I von Reinhard Puch, die 2007 aufgestellt wurde. Das Burg Limperich genannte Domizil des örtlichen Funkerclubs geht auf die Überreste einer im 13. Jahrhundert errichteten Wehranlage zurück.

In Limperich fällt sofort die große Pfarrkirche Heilig Kreuz ins Auge, die Platz für 900 Gottesdienstbesucher bietet. Die Pfarrkirche wird gemeinhin Limpericher Dom genannt, was mit ihrer Größe und der Anlehnung an eine mittelalterliche Ordensburg zu tun hat. Architekt der 1968 geweihten Kirche war Freiherr von Branca, der auch die trutzige Anbetungskirche in Schönstatt bei Vallendar plante.

Etwas kleiner, dafür geschichtsträchtiger ist die St. Gallus Kirche in Küdinghoven. Sie war bereits 1144 Sitz des Kirchspiels, das neben Liküra auch Holtdorf, Bechlinghoven und ein Teil von Beuel umfasste. Erhalten sind aus dieser Zeit heute noch die beiden unteren Geschosse des romanischen Turmes. 1843 wurde der Rest der St. Gallus Kirche neu gebautt. Südlich der Kirche am Aufgang zum Friedhof stehen 26 Steinkreuze aus den Jahren 1620-1761. Sieben der Kreuze stammen aus den Pestjahren 1665/1666.

Direkt am Autobahnkreuz Bonn-Ost liegt ein neugotisches Schloss, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Es geht zurück auf die Kommende Ramersdorf, eine Niederlassung der Deutschherren-Ritter, die hier um 1230 Einzug hielten. Nach der Säkularisation 1803 wurden die Gebäude der Kommende Ramersdorf umgebaut, erweitert und verändert, so dass ein historisch verspieltes Wohnschloss dabei heraus kam, das an die Drachenburg in Königswinter erinnert. Original aus dem 13. Jahrhundert ist heute noch das romanische Doppeltor. Die Kommende wurde ab 1978 restauriert und zeigt seitdem als Permanentausstellung Möbeln aus verschiedenen Jahrhunderten.

Bei Ramersdorf liegt auch der rechtsrheinische Teil des Freizeitparks Rheinaue, der 35ha der Gesamtfläche von 160ha ausmacht. Die Rheinaue wurde nach der Bundesgartenschau 1979 als „Bonner Central Park“ der Bevölkerung frei zugänglich gemacht und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Auf 45km Wegen kann man den Freizeitpark erkunden, wobei der schönere Teil mit dem beliebten 15ha großen Auensee, dem Japanischen Garten, dem Rosengarten und dem kanadischen Totempfahl links des Rheins liegt.

Am ersten Maiwochende ist die Rheinaue Schauplatz des Spektakels Rhein in Flammen, im Sommer steigt seit 1983 das Musikfestival R(h)einkultur. Es ist das größte eintrittsfreie Festival in Deutschland und lockt am am ersten Juliwochenende bei gutem Wetter gut 200.000 Fans nach Bonn.


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