Spaziergang ins Schutzgebiet in den Rödern

„In den Rödern“ ist ein rund 86ha messendes Natura-2000-Gebiet südöstlich von Babenhausen. Es schließt sich an den einstigen Sonderlandeplatz an, der so nicht mehr existiert, weil das einstige Kasernengelände zur Wohnbebauung freigegeben wurde. Das unter Schutz gestellte Sanddünengebiet war auch mal Truppenübungsplatz.

Babenhausen im Rhein-Main-Gebiet im Landkreis Darmstadt-Dieburg hat einen schönen Altstadtkern in den Stadtmauern aus dem 13. Jahrhundert, die im 15. erneuert wurden. Die Stadt liegt rund 34km südöstlich von Frankfurt und nur etwa 15km westlich vom Zentrum in Aschaffenburg am Main.

Beim Schwimmbad, nahe dem Bahnhof, startet die Rundwanderung durch ein Gebiet, dessen Struktur sich wandelt. An einem Gewerbegebiet vorbei wandern wir durch Gelände mit Bautätigkeiten und vorbei an den stillgelegten Startbahnen ins Natura-2000-Gebiet „In den Rödern“. Hier wird ein ganz besonderer Sandlebensraum geschützt, mit einer reichhaltigen Pflanzen- und Tiergesellschaft. Anfangs wurde die Fläche noch durch Schafe begrast, nun sind hier dauerhaft Przewalski-Pferde am Werk. Neben der Sandsteppe ist auch ein kleines Waldareal geschützt. Geologisch betrachtet entstand das Sanddünengebiet aus eiszeitlichen Terrassen- und Flugsanden. Die militärische Nutzung begann 1900 mit der Errichtung von Kasernengebäuden. Auf dem Exerzierplatz war nach dem Zweiten Weltkrieg ein Gefangenenlager, dann übernahmen bis 2007 die Amerikaner den Platz.

Jetzt kann man dieses besondere Areal mit seiner Vielfalt per Rundweg erleben und es finden sich Aussichtsplattformen im Zentrum. Wir wandern rundherum und kommen durch einen Mischwald über die Aschaffenburger Straße (B26) und zum Hasselsee. Er ist einer von 3 Baggerseen der Sand- und Kiesgrube. Die Route begleitet ein Stück den Bahndamm und wir kommen zum Schwimmbad zurück.

Jetzt lassen wir uns eine Besichtigung von Babenhausen nicht entgehen. Das Schloss ist leider nicht näher zu besichtigen, denn hier stoppen Bautätigkeiten zu einem Luxushotel. Im Altstadtkern sind zwei Türme in der Stadtmauer erhalten und es findet sich das Territorial-Museum des Heimat- und Geschichtsvereins.

Bildnachweis: Von Thiotrix [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons