Schloss Ehreshoven


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Ehreshoven ist ein kleiner Ortsteil von Loope und zählt mit seinen gut 370 Einwohnern zur Gemeinde Engelskirchen. Ehreshoven liegt im Nordwesten des Wandergebiets Mucher Hochfläche direkt an der Agger. Diese wird hier zur Energieerzeugung am Stausee Ehreshoven etwas an ihrem freien Fluss gehindert, bildet dafür aber eine schöne Kulisse für Wanderungen durch die teilweise geschützten Aggerauen.

Markantestes Gebäude in Ehreshoven ist der ehemalige Rittersitz des Ortes, das Schloss Ehreshoven. Die Schlossanlage haben Millionen von Deutschen schon einmal gesehen, bildet sie doch die Filmkulisse für die von 1995-2015 ausgestrahlte ARD-Vorabendserie Verbotene Liebe. Wer also einmal wie die Lahnsteins, Brandners und von Anstettens vor Schloss Königsbrunn – so der Serienname des Ehreshovener Schlosses – auf Intrigen aus ist, ist in Ehreshoven richtig.

Schloss Ehreshoven ist ein Wasserschloss an der Agger, das 1355 als Besitz der Siegburger Abtei Michaelsberg erstmals erwähnt wurde. Der Bruchsteinbau mit seiner fünfeckigen Hofanlage und der barocken Parkanlage gilt als einer der prächtigsten Adelssitze des Bergischen Landes. Schloss Ehreshoven ist bis heute bewohnt und der Öffentlichkeit nicht zugänglich, einzelne Räumlichkeiten können aber für Veranstaltungen angemietet werden.

Der Zugang zum Haupttor von Schloss Ehreshoven führt über eine flache Steinbrücke. Zur Schlossanlage gehört eine zweigeschossige Vorburg mit zwei dreigeschossigen Türmen und vier Flügeln, deren Walmdächer mit blauglasierten Hohlziegeln gedeckt wurden. Auffallend ist das Tor der Vorburg, das mit Pilastern und Fries verziert ist. Die Öffnungen für die Zugkette der ehemaligen Brücke sind noch im Mauerwerk des Tores zu erkennen. Vermutlich wurde die Zugbrücke im 18. Jahrhundert durch die heutige Steinbrücke ersetzt.

Hinter der Vorburg beginnt der großzügige, fünfseitige Innenhof von Schloss Ehreshoven. Das schmiedeeiserne Tor am Eingang zum Ehrenhof stammt aus der Zeit um 1700 und weist eine bemerkenswerte kunsthandwerkliche Qualität auf. Dahinter erhebt sich das zweigeschossige Herrenhaus mit seinem hohen Souterrain. Zum Hauptportal führt eine doppelläufige Freitreppe mit schmiedeeisernem Geländer. Der Baustil der Anlage erinnert an italienische Bauwerke aus Renaissance und Barock.

An der Rückseite von Schloss Ehreshoven lässt sich das ursprüngliche Alter der Schlossanlage erkennen: Hier sind noch Teile des ehemaligen gotischen Burghauses sichtbar, das in die Umbaumaßnahmen des 17. und 18. Jahrhunderts mit einbezogen wurde. Neben dem spätmittelalterlichen Burghaus liegt die Schlosskapelle, über der sich ursprünglich das Burgarchiv befand.

Von 1396 bis 1920 war Schloss Ehreshoven im Besitz der Grafen von Nesselrode. Dann starb die unverheiratete Gräfin Marie Nesselrode und vermachte das Anwesen der Rheinischen Ritterschaft unter der Bedingung, das Schloss in ein Damenstift umzuwandeln. Ein solches Adelsstift diente der Versorgung von unverschuldet in Not geratenen Damen der Gesellschaft.

Die Rheinische Ritterschaft ist eine Genossenschaft des rheinischen Adels, die 1837 als Zusammenschluss von Adelsfamilien in der preußischen Rheinprovinz gegründet wurde. Die Mitglieder der Genossenschaft erhielten vom preußischen König das Recht, ihre Güter ungeteilt zu vererben. Den Vorstand der Genossenschaft bilden der Ritterhauptmann, der durch den jeweiligen Landesherren bestätigt werden muss, und die Ritterräte. Die Rheinische Ritterschaft unterhält mehrere private sowie öffentlich-rechtliche Stiftungen und hat ihren Sitz seit 1923 auf Schloss Ehreshoven. Sie finanziert sich über Forstwirtschaft und Veranstaltungen sowie über Vermietung und Verpachtung.

Der früher zum Schloss gehörende Gutshof ist an den Malteser Hilfsdienst verpachtet und wird als Kommende genutzt. Der Begriff stammt aus dem Kirchenrecht und bedeutet so viel wie anvertrauen. Heute bezeichnet man mit Kommende die Niederlassung eines Ritterordens.

Im ehemaligen Stallgebäude ist das Depot der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland untergebracht. Auf ca. 1.700m Regalfläche lagern hier Archivalien von zwanzig Adelsarchiven der Region. Betreut wird das Depot vom Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbandes Rheinland in der Abtei Brauweiler.

Die Landschaft rund um Ehreshoven und sein Schloss ist geprägt von weitläufigen Wäldern mit vielfältigem und verschieden altem Baumbestand, großen Wiesen mit Kapellen, kleinen Seen und Bächen. Der Sauerländische Gebirgsverein hat hier fünf Rundwanderwege von 4km bis 15km Länge ausgewiesen, die alle am Wanderparkplatz Schloss Ehreshoven beginnen.


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