Rund um Burg Frankenstein im Pfälzerwald

Was verknüpft man nicht alles mit diesem Namen! Das Monster und den Roman dazu, nebst den Filmen, was nicht wenige waren. Es gibt auch Adelige, ein Schloss und einen Höhenzug im Odenwald mit Namen Frankenstein – und es gibt Frankenstein in der Pfalz im Landkreis Kaiserslautern. Wir wandern eine Waldnaturrunde mit Burgromantik im nördlichen Teil des Naturparks Pfälzerwald (Biosphärenreservat Pfälzerwald Nordvogesen).

Los geht’s vom Parkplatz beim Briefkasten an der Hauptstraße, wo wir durch den Bahntunnel der Linie Ludwigshafen am Rhein – Saarbrücken kommen. Rechts ist die evangelische Kirche Frankenstein (1872) zu sehen und links sind der Friedhof mit einer Kapelle. Hinter der neugotischen Kirche recken sich die Ruinenfragmente der Burg Frankenstein ins Bild.

Wir wandern am Friedhof vorbei. Durch den Wald sind wir nach kurzer Zeit bei der Burgruine Frankenstein. Die Burg derer von Frankenstein entstand um 1100 bis 1150 auf einem Sporn des Schlossbergs. Sie hat natürlich eine wechselvolle Geschichte. Dass sie sich noch in einem recht günstigen Ruinenzustand befindet ist letztlich den ersten Sicherungsmaßnahmen des Königreichs Bayern zu verdanken und zuletzt dem Land Rheinland-Pfalz, welches Teile aufmauern und rekonstruieren ließ. Man hat von hier aus auch einen schönen Blick über die Höhen und Tiefen im Pfälzerwald.

Wir treffen wieder auf Bahn und Hauptstraße und wandern weiter zur nächsten Geschichte. Ansteigend gelangen wir zur Villa Denis und der Burgruine Diemerstein. Die Villa im italienischen Stil ließ sich Eisenbahnpionier Paul Camille von Denis zwischen 1845 und 1849 bauen. Damals hatte er das Grundstück nebst Burgruine von der Pfälzischen Ludwigsbahn bekommen. Heute gehört es einer Stiftung der TU Kaiserslautern. Die Burg Diemerstein entstand vermutlich vor 1216, als sie das erste Mal in Urkunden auftauchte. Sie ist nur zum Teil zugänglich. Sie wurde im Zuge des Baus der Villa verändert.

Durch den Wald kommen wir über den Glasbach. Allmählich wandern wir mit mehr Anstieg, sind am Dreispitz (422m) und kommen über den Wanderspot Heidenfels mit mächtigen Brocken zurück nach Frankenstein.

Übrigens: Mit zarten 19 Jahren erfand die Engländerin Mary Shelley (1797-1851), Tochter eines Sozialphilosophen und einer Schriftstellerin, die Geschichte „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ und schuf damit auch eine neue literarische Gattung: Science-Fiction. Inspiriert wurde sie im „Jahr ohne Sommer“ (1816) auf einer Reise in die Schweiz und zum Gletscher Mer de Glace der Mont-Blanc-Gruppe in Frankreich.

Bildnachweis: Von Zoppo59 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons