Raumland


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Einer der ältesten Orte in der Wittgensteiner Kammer ist Raumland. Schon 802 wird die Siedlung erstmals als Rumelingene urkundlich erwähnt. Am Fuß des Heßlars (587m) liegt die Ortschaft direkt an der Mündung der 21km langen Odeborn in die Eder. Der Schieferabbau rund um Raumland hat eine lange Tradition. Schon vor rund 400 Jahren wurde hier das Gestein abgebaut, das in Siegerland-Wittgenstein gern zum Dachdecken und zur Wandverkleidung genutzt wird.

Im Schieferschaubergwerk Raumland erfährt der Besucher, wie der Schiefer entsteht und wie der Abbau vor sich ging. 1923 wurde der Betrieb in der Grube Delle eingestellt. Der heute verarbeitete Schiefer wird meist aus dem Ausland importiert - das ist günstiger. Auch die vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten des Schiefers werden gezeigt. Wer das Schaubergwerk besuchen möchte, sollte sich eine dicke Jacke einpacken. Die Temperatur liegt nämlich stabil bei 6°C.

Um das Jahr 1200 entstand die spätromanische dreischiffige Hallenkirche. Obwohl sie ursprünglich Martin von Tours geweiht wurde, wird sie gemeinhin Bonifatius-Kirche genannt, nach dem heiligen Bonifatius von Büraberg, der die Gründung einer Kirche an dieser Stelle ursprünglich veranlasst hatte.

Das beeindruckende Gewölbe und die schräg stehenden Pfeiler im Kirchenraum sind sehenswert. Aus dem 15. Jahrhundert stammen zwölf Bildfelder, die die Passion Jesu illustrieren, und die 1985 im Chorraum der Kirche und in der Chorapsis freigelegt wurden. Die Emporen wurden um 1700 vom Wittgensteiner Zimmermann Mannus Riedesel gestaltet.

Eine Besonderheit ist auch das Geläut der Bonifatius-Kirche in Raumland. Es besteht aus drei Glocken, die um 1350 entstanden und das älteste zusammenhängende Geläut Westfalens bilden.

Auch Naturfreunden hat Raumland etwas zu bieten: Das Naturschutzgebiet Grubengelände Hörre östlich von Raumland. Das rund 10ha große Gelände der ehemaligen Schiefergrube ist hauptsächlich mit Magerrasen und Felsheide bewachsen. Besondere Bedeutung hat es allerdings vor allem als Wittgensteins wichtigstes Winterquartier für verschiedene bedrohte Fledermaus-Arten.

Nicht zuletzt diese Tatsache dürfte ausschlaggebend für die Gestaltung des Wegezeichens für den Wittgensteiner Schieferpfad sein, der hier entlang führt: Der Wanderweg ist durchgehend mit einer Fledermaus auf weißem Grund gekennzeichnet.


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