Park Schönbusch


Im Mainbogen in Aschaffenburg, auf der linken Mainseite, liegt malerisch der Schlosspark Schönbusch, umgeben von der Marktgemeinde Stockstadt am Main, den Aschaffenburger Stadtteilen Leider und Nilkheim sowie dem Markt Großostheim.

Das Besondere am Park Schönbusch ist, dass er einer der frühsten Landschaftsgärten Deutschlands ist. Der Mainzer Erzbischof Friedrich Carl von Erthal ließ sich ab 1775 seinen Wildpark in einen Garten im englischen Landschaftsstil umbauen und bis 1790 wurde der Schlosspark vom damaligen Landschaftsgärtner Friedrich Ludwig von Sckell fertiggestellt. Das Areal umfasst rund 160ha und durch das Gelände schlängeln sich rund 20km Spazierwege.

Das erste Gebäude im Park wurde als kurfürstlicher Pavillon angelegt. Das klassizistische Sommerschlösschen mit einer Ausstattung im Stil von Louis-seize wurde zwischen 1778 und 1782 errichtet und wird Schloss Schönbusch genannt. Das Schloss liegt am circa 3ha großen Unteren See, in einer Sichtachse mit dem Schloss Johannisburg. Von dort aus wurde die Kleine Schönbuschallee als Promenadenweg angelegt und sie verbindet noch heute die Innenstadt Aschaffenburgs über die Willigisbrücke mit dem Schloss Schönbusch. Sie ist gesäumt mit Linden und Robinien.

Im Rahmen von Führungen ist das Schloss Schönbusch geöffnet. Dann kommt man durch die zehn Räume, die im Louis-seize-Stil möbliert sind. Von außen zeigt sich das Schloss als zweigeschossiger Bau, dessen Westseite durch einen Mittelrisalit auffällt. Oben verläuft eine Balustrade, die das niedrig gehaltene Walmdach überragt. Noch ein wenig mehr überragt in der Mitte ein Giebelchen mit dem Monogramm von Friedrich Carl von Erthal das Gebäude. Vom Oberen See ist übrigens nur noch eine kleine Wasserfläche erhalten.

Der Landschaftsgärtner setzte weitere sogenannte Staffagebauten in der Parklandschaft um. Als Staffage wurden Gebäude bezeichnet, die als schmückendes Beiwerk dienten. Dazu zählt im Schlosspark Schönbusch unter anderem der Aussichtsturm Schönbusch am Südwestufer des Unteren Sees. Er war einst aus Holz und ausgemauert, musste wegen Baufälligkeit 1867 komplett aus Steinen wieder aufgerichtet werden. Nach seiner Restaurierung kann er auch im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Bei der Parkgestaltung wurden nicht nur die Seen künstlich angelegt, sondern auch Berge. Auf einem davon steht der Turm.

Zur Belustigung wurde das Tal der Spiele angelegt, wo sich die Gesellschaft unter anderem mit Kegelspielen, Vogelschießen und einem Schaukelspiel die Zeit vertreiben konnte. Mit von der Partie war der Aschaffenburger Maulaff. Die hölzerne Spielfigur aus dem Jahr 1778 reißt den Mund recht weit auf. Ziel war es, eine Kugel in sein Maul zu werfen, die dann durch seinen Körper und an seiner Rückseite wieder raus rollte. Ein Maulaffe war ursprünglich ein Halter aus Ton für Kienspäne, meist harzreiches Kiefernholz, das man zur Beleuchtung nutzte, und wenn man beide Hände frei haben musste, sich zwischen die Zähne klemmte. Seit dem 15. Jahrhundert wurden Gaffer auch als Maulaffen bezeichnet.

Am Nordende des Parks Schönbusch lenkt die Rote Brücke die Blicke auf sich. Sie wurde 1934 hierher versetzt und auf ihr sieht man Sphinx-Statuen. Zu den Staffagebauten gehören auch kleine Dörfchen, sogenannte Hirtenhäuser, oder der Freundschaftstempel und das Philosophenhaus. Auch an das liebe Vieh wurde gedacht mit Bienenstand, Schwanenhäusern und Fasanenhütten. Später kam zur Parklandschaft südöstlich eine Erweiterung und es wurde ein Irrgarten aus Hecken angelegt.

Weitere Bauten sind die Orangerie und man findet den Küchenbau, der bereits im 18. Jahrhundert Gastronomie anbot. Im Küchenbau eingangs des Parks ist das Besucherzentrum mit einer Ausstellung präsent. Die Ausstellung „Alles scheint Natur“ liefert Einblicke in die Entwicklungsgeschichte des Schlossparks. Da geht es dann um den einstigen Wildpark als Ursprung, die Anfänge der Umgestaltung zum englischen Landschaftspark, die ersten Bepflanzungen und Amüsements sowie um die künstlerischen Aspekte im Garten und die Parkpflege. Im Besucherzentrum lädt auch ein Bereich Kinder zum Spielen ein.


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