Die Ortenau ist ein Paradies für Wanderer und Sagenliebhaber gleichermaßen. Zahlreiche Geschichten von Hexen, Teufeln und wundersamen Kreaturen sind hier überliefert. Die Ortenauer Sagenrundwege bringen diese Legenden näher, während informative Tafeln entlang der Strecke für spannende Einblicke sorgen.
Der Sagenrundweg Mauritius führt auf 9,3 Kilometern durch die sanften Weinberge rund um Renchen und den Ortsteil Ulm. Mit nur 30 Höhenmetern Unterschied ist die Tour leicht zu bewältigen und ideal für alle, die gut zu Fuß sind und kleine Hügel nicht scheuen. Die reine Gehzeit beträgt etwa 2,5 bis 3 Stunden. Eine der bekanntesten Geschichten der Region dreht sich um den „roten Dieter“, einen Schlosswächter, der bis heute nicht zur Ruhe gekommen sein soll. In stillen Nächten vernimmt man angeblich sein Trommelwirbeln, dass einst die Stadtbewohner zum Appell rief. Wer genau hinhört, kann vielleicht sein Echo durch die Weinberge tragen hören.
Deine Wanderung startet am Rathaus in der Hauptstraße von Renchen, etwa 1.000 Meter vom Bahnhof entfernt. Zunächst folgst du der Hauptstraße in nordöstlicher Richtung, passierst die klassizistische Heilig-Kreuz-Kirche und das Evangelische Pfarramt. Hinter Letzterem biegst du nach rechts in die Kappelstraße ein und verlässt langsam den Ortskern. Der Weg führt dich in die weitläufigen Weinberge, wo sich weite Blicke über die sanften Hügel und Felder öffnen. An einer Wegkreuzung hältst du dich rechts und folgst deiner Route nach Süden.
Nach etwa der Hälfte der Strecke erreichst du Ulm einen Ortsteil von Renchen. Hier bietet sich eine Möglichkeit zur Einkehr in einem Gasthaus an der Oberkircher Straße. Danach lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Kirche St. Mauritius, die 1820/21 errichtet wurde und ursprünglich die Mutterkirche für mehrere Gemeinden war. Anschließend wanderst du weiter durch die Weinberge, vorbei an Obstwiesen und Feldern, bis du wieder Renchen erreichst. Die letzten Meter führen dich durch die Straßen des Ortes zurück zum Rathaus, wo deine Tour endet. Der Rundweg ist durchgehend mit dem Symbol des Sagen-Gespenstes markiert und trägt die Nummer 7. Mit ihren gut begehbaren Wegen ist diese Wanderung eine schöne Gelegenheit, Natur und Geschichte der Region zu verbinden.
Bildnachweis: Von Felix Boboiser via Wikimedia Commons
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