Südtirol ist im Herzen der Alpen, die nördlichste Provinz Italiens und dennoch sonnenverwöhnt, bei mildem Kontinentalklima. Weinbau und Gletscher liegen bisweilen nicht weit auseinander. Die Dolomiten sind UNESCO-Weltnaturerbe und bilden einen schmucken Rahmen für diesen bezaubernden Lebensraum, mit seinen Wäldern, Bergen und Seen.
Der berühmteste Fernwanderweg ist vermutlich der Meraner Höhenweg, um auf rund 100km die alpine Welt der Texel-Gruppe, die auch Naturpark ist, zu erkunden, auch am Fundort eines anderen berühmten Südtirolers vorbei: Ötzi. Dann gibt es noch die Dolomiten Höhenwege durch das Weltnaturerbe, den Dolomites UNESCO Geotrail (10 Tagesetappen), den Ortler Höhenweg (ca. 120km) durch den Nationalpark Stilfser Joch. Der Vinschger Höhenweg (ca. 108km) kommt im Schloss Juval von Messner vorbei und seinem Messner Mountain Museum. In vier Etappen wäre der Dolorama-Weg zu schaffen. Wer jetzt alpine Herausforderungen anstrebt, für den gibt es 50 Klettersteige. Entlang der künstlich angelegten Bewässerungsgräben finden sich Waalwege. Unsere 10 schönsten Rundwanderwege in Südtirol picken sich in hübschen Dosen die Rosinen raus. Das ist unbedingt gewünscht, denn Rosinen sind eine vorzügliche Möglichkeit im Berg und anderswo effektiv seine Energiespeicher aufzuladen.
Die landschaftlich reizvolle Runde beginnt in Tschars im Untervinschgau und Feriengebiet Kastelbell-Tschars, westlich von Meran. Der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner ist Südtiroler und hat in seinem mittelalterlichen Schloss ein Museum eingerichtet. Dort erfährt man vieles zu den künstlichen Wasserkanälen Südtirols, genannt Waale. Sie befeuchten den Boden und damit auch den Weinbau. Auf dem Weg von Tschars zum Schloss passiert man zweimal den Schnalswaal – beim zweiten Mal wissen wir mehr zur Geschichte und Technik
Von Tschars am Schnalswaal entlang zum Schloss Juval, 9km, Gehzeit ca. 4 Stunden
Diese Wanderrunde packt die Schönheit Südtirols und des Obervinschgaus in den Rucksack, unterhaltsam, mittelschwer und ein „Gamsgen“ wird nicht benötigt, wenngleich es bis auf über 1.220m geht. Blumenwiesen, Aussichten, Heide, Waldrand, Mussolini, Bunker mit Wohnwagen, Kapellen, fünf Türme, einer davon ein Bergfried, in Mals am Sonnenbalkon … fantastisch!
Wanderung auf den Tartscher Bichl bei Mals, 7,2km, Gehzeit ca. 2 Stunden
Die wundervolle Runde beinhaltet dreierlei: Bergwelt, Seeumrundung, Archäologiepfad. Ums gleich zu sagen: Ötzi selbst ist nicht vor Ort, sondern hat seine Knochen im Südtiroler Archäologiemuseum abgelegt. Seine Kleidung und sein Lebensraum sind hier im Schnalstal und wir können über seine Geschichte und die der Region staunen. Rund um den Vernagt-Stausee läufts ganz entspann und eine barocke Wallfahrtskirche bekommen wir auch noch!
Die Wanderrunde bringt in Hochstimmung! Es lassen sich blicken: das südtirolische Hochgebirge, malerische Gipfel der Dolomiten, Schwarzsee mit Kneipp, Bilder und Beschreibungen von Latsche und Zirbelkiefer, auch genannt Zirm – beides wird auch destilliert und abgefüllt, grandiose Aussichtsplateaus wie der Runde Tisch. Zum Start in die Runde auf der Schwarzseespitze an der Bergstation Ritter Horn fährt auch eine Seilbahn. Übrigens gibt es am Rittner Horn den Winterwanderweg Premium-Panorama-Tour (8km), den einzigen Südtirols und der wird nur bei Schnee präpariert.
Südtiroler Himmelstour Cieloronda am Rittner Horn, 17km, 5 Stunden
„Komm, Welt, lass dich umarmen …“, ist ein Schlager und wurde für Werbung genutzt. Man könnte meinen, die Kreativen von „Ein schöner Tag“ wären hier am Biotop gewesen. Der Rundweg um den Kalterer See ist Urlaubsgenuss pur, mit Blick ins Bergpanorama, malerischem Dorf St. Josef mit Kirche, Strandbad, Einkehr und Aussicht gibt’s auch noch „… welch ein Tag“.
Kalterer See Rundwanderung, 7,5km, Gehzeit ca. 2 Stunden
Kasern ist das nördlichste Dorf Italiens. Am Naturparkhaus Riesenferner-Ahrn ist auch eine Touristen-info mit Ausstellung zu Land, Leuten und Klöppeln. Sehenswert ist auch die Wallfahrtskirche aus dem 15. Jahrhundert. Weitere Abwechslung auf der Runde liefern ein Gesundheitsweg und Berkwerkslehrpfad – und vor allen Dingen die prima Aussichten ins Ahrntal und in die Bergwelt.
Runde von Kasern zur Rötalm (Ahrntal), 11,5km, Gehzeit ca. 3 Stunden und 45 Minuten
Die abwechslungsreiche und mittelschwere Wanderung mit dem Rio Ridanna, wie der Mareiterbach auf Italienisch heißt, ist absolut familientauglich sowie mit einem Lehrpfad ausgestattet. Man wandert in Hanglage, es geht in die Auen hinab und einmal wird konfrontiert ein Anstieg. Highlight ist das Bergbaumuseum (Eintritt), mit einem Einblick in die frühe Industrialisierung des Bergbaus. Faszinierend!
Durchs Ridnauntal und zum Südtiroler Landesmuseum Bergbau, 11km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Im Südosten des Naturparks Drei Zinnen wandern wir in alpiner Höhenlage, ohne an den Rand der Erschöpfung zu kommen, denn der Tag startet schwebend mit der Rotwand-Bahn. 2009 wurden die Dolomiten zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt, zu Recht. Die Gipfelkette hier wird auch Sextener Sonnenuhr genannt und die Sextener Rotwand bildet den Zehner. Nadelwald, Lichtungen, Aussichten und ein Wildererunterschlupf machen die Runde „rund“. Das Naturparkhaus Drei Zinnen ist nordwestlich von hier und an der Rundwanderung zum Toblacher See im Naturpark Fanes-Sennes-Prags.
Rundwanderung an der Sextner Rotwand, 12km, Gehzeit ca. 5 Stunden
… geht entspannt los – man lässt ich transportieren und zwar mit der Plosebahn ab St. Andrä in Monte, südöstlich von Brixen. Auf rund 2.050m ist die Bergstation Kreuztal. Bei bestem Wetter ist man hier sicher nicht alleine, denn es wurde einiges aufgebaut, dass auch Familien mit Kindern Freude haben können, auf dem Woodywalk. Die Höhen auf dem Bergstock Plose heißen Gabler, Pfannspitze und Telegraph (2.486m). Unterwegs ist der Blick frei auf Dolomiten, Brixner Talkessel und Eisacktal und am Telegraph bilden rund 100 Bergspitzen das Panorama!
Brixner Höhenweg: Von Kreuztal zur Plosehütte und dem Plose Telegraph, 11km, Gehzeit ca. 3,5 Stunden
Das Kloster auf 1.340m zeigt sich an einem Berghang bei Burgeis und ist die höchstgelegene Benediktinerabtei in Europa. Das Kloster stammt aus dem 12. Jahrhundert und atmet „guten Geist“, entsteht der Eindruck. Bestätigt wird das durch die wunderbare Umgebung mit Obstbau, Gärten und Wald. Das Klostermuseum „ora et labora“ lädt zur vertiefenden Information.
Abtei Marienberg Rundwanderung, 3,3km, Gehzeit ca. 1 Stunde
Bildnachweis: Von Geir Hval [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons