Kloster Engelberg und Schloss Löwenstein: Rundtour am Mainknie


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Länge: 12.6km
Gehzeit: 03:08h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Die Kreisstadt Miltenberg, dessen historischer Teil sich links des Mainknies erstreckt, hat eine sehr lange Geschichte, zwischen Odenwald und Spessart, mit Ringwällen und Limes, der Mildenburg (um 1200) und Resten der Stadtbefestigung mit den Toren aus dem 14. Jahrhundert.

Rechts, quasi in der Kniekehle des Mainknies, ist der Markt Großheubach mit dem Franziskanerkloster Engelberg (1630). Im Markt Kleinheubach steht das Schloss Löwenstein (1732). Hier gehen wir heute auf Geschichtstour! Es wird sehr viel zu sehen geben. Vom Engelbergparkplatz beim Kloster geht’s los.

Wir sind erhaben über dem Mainbogen und umgeben von Kreuzwegestationen und Bildstöcken. Das Kloster Engelberg ist ein Ensemble mit Marienkapelle, Franziskusgarten, Klosterschänke und der Klosterkirche St. Michael. 1630 wurde mit dem Bau des Klosters begonnen. Die Anlage ist Wallfahrtsstätte und Grablege der Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.

Von Großheubach aus ist das Franziskanerkloster über 612 Steinstufen, die „Engelsstaffeln“, zu erreichen. Einst soll es hier oben auch eine heidnische Kultstätte gegeben haben. Die Aussicht ist einfach fantastisch. Klosterladen und Klosterschänke sorgen für leibliches Wohl, der Franziskusgarten lädt zur Meditation und die Kirche zeigt unter anderem das Deckengemälde vom Engelssturz.

Wir staffeln die Stufen, wir stürzen nicht, auf dem Weg hinunter über den Main und zum Schloss Löwenstein – ein Prachtbauensemble. Das gab es vermutlich nicht kleiner. Es wuchs sich aus, nachdem 1721 Fürst Dominik Markquard zu Löwenstein-Wertheim-Rocheford die Herrschaft Kleinheubach erwarb. Bis 1732 ließ er das neue Schloss im Stil des Spätbarocks mit dreiflügeligem Ehrenhof errichten. Hinzu kamen später klassizistische Bauten für Gewächse und Diener. Die Schlosskapelle wurde 1870 im Nazarenenstil ausgemalt und zeigt unter anderem Heiligenmedaillons. Das Ensemble gehört der Fürst zu Löwenstein Stiftung. In einem Teil wohnt die Fürstenfamilie, daher führt unser Weg auch nur einmal um das private Schlossanwesen herum.

Wir wandern nun mit Main und Springerbach zur Linken ins historische Miltenberg. Dabei treffen wir auf die Gastronomie Parkhof mit einem Kräutergarten, einem ehemaligen Blindengarten oder der Schmetterlingswiese, Kinderspielplatz, Kneippanlage, 400jähriger Eiche und dem Hinweis auf ein Römerkastell.

Die Wanderung bringt uns über die Mud, die in den Main mündet. Dann sehen wir die Laurentiuskapelle (1456) von einem alten Friedhof umgeben. Kurz drauf sind wir am Mainzer Tor, einem spätmittelalterlichen Torturm aus dem Jahr 1379, der westliche Begrenzungsposten des alten Miltenbergs.

Am Schwertfegertor kommen wir auch noch längs. Wir schlendern durch die Mainzer Straße, kommen in die Hauptstraße, die durch die schmucke Altstadt führt. Es ist fast wie in einem Freilichtmuseum, Fachwerk auf Steinsockel mit schmucken Erkern umgibt uns. An Museen mangelt es auch nicht.

Wir könnten einen Abstecher zur Mildenburg mit dem Burgmuseum machen oder zum Stadtmuseum beim Marktplatz – oder wir lassen es dabei bewenden, die imposant große St. Jakobus Kirche zu inspizieren. Die Jakobskirche (13. Jh.) ist im Kern gotisch. Ihre klassizistische Form erhielt sie rund 600 Jahre später. Hoch recken sich die Chorflankentürme. Im Inneren überspannt ein Tonnengewölbe das lange Schiff, das eher reduziert ausgestattet ist.

Das Rathaus Miltenberg stammt aus dem Jahr 1728. Wir biegen in die Tränkgasse und kommen durch das Tränktor. Der gewölbte Rundbogendurchgang hat eine Wohnhausüberbauung aus Fachwerk, teils verputzt.

Am Lindenplatz und Lindenspielplatz vorbei geht es zum Brückenturm Miltenberg an der Mainbrücke Miltenberg. Vor 1900 gab es hier lediglich eine Fährverbindung. Dann entstand eine Bogenbrücke aus Naturstein. Die wurde aus Stahlbeton neu gemacht und 1950 eingeweiht. Das Torhaus ist eines der Wahrzeichen von Miltenberg.

Wenn wir den Main überquert haben, sind wir rund 7,6km gewandert, nehmen den Main nun sozusagen an die rechte Hand und wandern einen Kilometer mit ihm, dann durchstreifen wir Miltenberg Nord und es geht bergauf zum Kloster Engelberg, mit Kulturlandschaft und Kreuzen, der Maria Hilf Kapelle auf dem Maria-Hilf-Weg.

Bildnachweis: Von Salino01 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons

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