Keltenwelt am Glauberg


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Es ist schon ein bisschen spacig, was einen da inmitten von Wiesen und Äckern geboten wird, am Glauberg (276m) in der Gemeinde Glauburg im Übergang von der Wetterau in den Vogelsberg. Auf einem Basalthöhenrücken, der die Nidder vom Seemenbach trennt, findet man auf dem Plateau einen rekonstruierten Grabhügel, Stangen drumherum und am Waldrand wird man durch eine überdimensionale Schachtel wie aus einer anderen Welt beguckt.

Das archäologische Museum Keltenwelt am Glauberg wurde 2009-11 erbaut und es macht echt was her, von außen, innen und von oben herunter. Wer hinter dem großen Panoramafenster steht und seinen Blick schweifen lässt, hat eine prächtige Aussicht auf den rekonstruierten Grabhügel und die Wege, die dort hin führen und er bekommt aus der Moderne heraus die einzigartige Chance in die Vergangenheit zu schauen. Das Museum zeigt Fundstücke aus der Altsteinzeit bis hin zum Hochmittelalter.

Auf dem Dach der Keltenwelt am Glauberg genießt man dann die Wetterausonne und fühlt sich fürstlich. Schade, dass das dazugehörige Café unten ist und man sich hier oben nicht noch gleich eine Erfrischung servieren lassen kann, bevor man sich auf die Erkundung der Umgebung macht, in der die Vergangenheit aus den Knopflöchern der Geschichte an die Oberfläche quillt.

Archäologen legten Mitte der 1990er Jahre am Glauberg drei keltische Fürstengräber und die überlebensgroße Sandstein-Statue eines Keltenfürsten frei, mit Schätzen und Mickey-Maus-Ohren-Kopfschmuck. Durch den Keltenfürst vom Glauberg wurde der Glauberg zum Zentrum der Erforschung der Lebensweise der Kelten in Hessen und erlangte darüber hinaus europaweit große Bedeutung.

Die keltische Geschichte spielte sich in der Hallstattzeit (800-450 v.Ch.) und der Latènezeit (450 v.Chr. bis zur Zeitenwende) ab. Die Menschen befassten sich in der Hallstadtzeit mit dem Eisenerzabbau, der Verhüttung und fertigten nützliche wie kunstvolle Gegenstände. Im Übergang zur Latènezeit wurde bereits Salz gesiedet, wie in Bad Nauheim. Die Menschen lebten von der Landwirtschaft und wenn man sich den Ort betrachtet, womöglich zieht ein Traktor seine Runden übers Feld, mag es einem vorkommen, als wäre es heute noch so.

Der rekonstruierte Grabhügel auf dem Glauberg wurde erstmals 1987 durch Luftbildaufnahmen erkennbar. Bei Grabungen fand man erst zwei Gräber, später kam der große Fürst aus dem 5. Jahrhundert vor Christus zutage. Der Grabhügel hat einen Durchmesser von 48m. Für die Prozessionsstraßen am Grabhügel und die weitläufigen Wall- und Grabenanlagen gibt es noch keine abschließende Erklärung, warum sie so verliefen oder wie sie genutzt wurden.

Um den Grabhügel erläutern Texte und Bilder auf Tafeln die Keltenwelt, im Museum kann man Schubladen und Fächer öffnen, um die Goldigkeiten in Augenschein zu nehmen, Kinder und Erwachsenen drängen sich gleichsam vor den Vitrinen um den Blick über 2.500 Jahre nach hinten zu werfen. Ein Besuch hier ist unbedingt zu empfehlen!

Gesonnt und gestärkt kann man dann das direkte Umland des Glauberg erkunden, der die Tallage um 150m überragt und trifft dabei auf Reste der Stauferburg aus dem 12. Jahrhundert. Im Frühmittelalter stand eine fränkische Großburg auf dem Hügel. Im Anschluss die staufische Turmburg, die dann Mitte des 13. Jahrhunderts zerstört wurde. Über einen kulturhistorischen Lehrpfad können Wissensdurstige auf den Spuren der Vergangenheit wandeln und sich gleichzeitig informieren.


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