Ilbenstadt (Niddatal)


Ilbenstadt liegt südlich von Assenheim. Bekannt ist Ilbenstadt vor allem wegen des im 12. Jahrhundert begründeten Klosters Ilbenstadt, dessen mächtige Klosterkirche 1929 vom Papst zur Basilika Minor erhoben wurde und die ob ihrer Größe auch als Dom der Wetterau bekannt ist.

Weithin sichtbar ist die Doppelturmfassade des Doms der Wetterau, oder offiziell: der katholischen Pfarrkirche St. Maria, Petrus und Paulus. Die ehemalige Klosterkirche wurde 1123-59 erbaut. Die dreischiffige Basilika mit ausladendem Querschiff fasziniert durch ihre Türme. Ihre Obergeschosse stehen für den romanischen Stil der Stauferzeit. Zwischen den Türmen ist eine offene Vorhalle. Im Inneren wurde das Erscheinungsbild der Kirche durch gotische Elemente (um 1500) und barocke Ausstattung (1732-34) ergänzt. Über den Säulen des Langhauses wie auch über dem Altar scheinen Heilige zu wachen.

In der Pfarrkirche ruhen die Gebeine des 1127 verstorbenen Gottfried von Cappenberg, dem Stifter des Klosters. Der Name Gottfried begegnet dem Wanderer in Ilbenstadt beim Durchschreiten des Gottfriedsbogens. So wird das Obere Tor genannt, das mit Bauschmuck im barocken Stil aus dem frühen 18. Jahrhundert verziert ist. Ein Festsaal befindet sich im Obergeschoss. Südlich an den Gottfriedsbogen schließt die erhaltene Klostermauer an. Sie schützt einen Garten, der allerdings für Besucher nicht zugänglich ist.

Das Untere Tor schließt die ehemalige Klosteranlage nach Norden hin ab. Der nördliche Torbau ist zweigeschossig aus Stein und Fachwerkbau ausgeführt. Die Jahreszahl 1603 ist auf dem Schlusstein des Torbogens auf Klosterseite zu lesen. Die kleinere Pforte daneben trägt die Zahl 1588. Im Obergeschoss hat sich einst eine Klosterschule befunden.

Im Kloster selbst fand 1946 das Mädchenheim St. Gottfried Platz, das allerdings 1979 endgültig geschlossen wurde. Das heutige Haus St. Gottfried wird als diözesanes Jugend- und Bildungshaus verwendet.

Die evangelische Kirchengemeinde Ilbenstadt nutzt einen kleinen neugotischen Bau im Nordosten der Klosteranlage. Er entstand wahrscheinlich Mitte des 19. Jahrhunderts und befindet sich ein wenig abseits der Konventsgebäude aus der Zeit des Barock, die zwischen 1709-16 entstanden sind. Darunter auch ein Krankenhaus im südöstlichen Teil.

Geht der Besucher südöstlich der Klostermauer die Straße weiter, gelangt er zum Nonnenhof. Der Nonnenhof liegt in einer landschaftlich wunderschöne idyllischen Lage in einer Aue. Der Komplex ist komplett von einer Bruchsteinmauer umgeben. Hier war früher das Prämonstatenserinnen-Kloster Nieder-Ilbenstadt beheimatet. Gegründet wahrscheinlich zur gleichen Zeit wie das Männerkloster in Ilbenstadt, damals Ober-Ilbenstadt. Von der Substanz her stammen die Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Eine zugehörige Kirche ist nicht mehr zu sehen.

Noch weiter südöstlich des Kernorts Niddatal-Ilbenhof, auf dem Weg nach Kaichen, rund 300m vom Kloster entfernt, ist eine Anlage ganz anderer Art, wenngleich das Abschotten hier auch eine Rolle spielte. Der Atombunker Ilbenstadt, erkennbar an dem Funkmast, wurde 1966 als Kommandozentrale für den Zivil- und Katastrophenschutz Frankfurt gebaut und 1970 im Kalten Krieg fertiggestellt. 92 Personen hätten bis zu 30 Tage auf drei Etagen in dem Bunker überleben können. Wasser, Luft, Strom, Klimaanlage, Sanitärbereiche, Dekontaminationsbereich und Krankenstation, alles da.


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