Hatzbach


Der Stadtallendorfer Ortsteil Hatzbach ist eng mit dem Adelsgeschlecht Knoblauch zu Hatzbach verbunden, deren Familie erstmals 1292 im sauerländischen Schmallenberg erwähnt wurde und die ab Mitte des 14. Jahrhunderts Burgmannen in Rauschenberg waren. Die Herren von Knoblauch bauten 1485-90 die erste Kirche in Hatzbach.

Aus dieser Zeit stammt heute noch der gotische Chor mit dem Tabernakel. Das Kirchenschiff ließ Heinrich Ludwig von Knoblauch 1785 neu bauen. 1974 und noch einmal Ende der 1990er Jahre wurde die evangelische Kirche in Hatzbach gründlich renoviert.

Mit der Familie von Knoblauch zu Hatzbach ist auch eine weitere Sehenswürdigkeit verbunden: die fünf Tugenden. Kardinal Damian Hugo von Schönborn ließ die Figuren für den Marburger Barockgarten – den alten botanischen Garten – von Johann Friedrich Sommer im 18. Jahrhundert anfertigen. Nach einem Brand im Barockgarten 1754 wurden die fünf Tugenden auf die Marburger Fasanerieinsel verbracht und dabei auch beschädigt. 1867 gingen sie im Rahmen der Mitgift zur Hochzeit in den Besitz der Familie von Knoblauch zu Hatzbach über und wurden auf deren Grund aufgestellt. Die Originale der fünf Tugenden sollen ab 2011 wieder in Marburg heimisch werden, Hatzbach wird dann aber mit originalgetreuen Abgüssen „entschädigt“.

Nördlich von Hatzbach erhebt sich der Wetzstein (359m). Der Name deutet auf eine vorchristliche Kultstätte hin: die Germanen glaubten an die Macht von den Göttern geweihter Steinen, die man zu Staub wetzte und so das Glück über sich regnen lassen konnte. Nordöstlich des Wetzstein steht die Schutzhütte am Nadelöhr. Dieser Name weist auf einen den Germanen heiligen Baum hin, der eine schlitzartige Öffnung besaß, durch die man hindurch kriechen konnte. Das sollte Heilung und Gesundheit verschaffen. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts stand in der Nähe der Schutzhütte ein solcher Baum.

Wer das Gebiet um den Wetzstein im Staatsforst Trevsa erkunden möchte, dem sei der IVV Permanentwanderweg Rund um den Wetzstein empfohlen, den die Wanderfreunde Hatzbachtal eingerichtet haben. Die zwölf Kilometer lange Strecke führt geradewegs in das noch junge Hatzbachtal, vorbei am Heidehäuschen und entlang der Rhein-Weser-Wasserscheide zur Schutzhütte Mooshäuschen. In der Nähe des Mooshäuschens sollte ein unter Landgraf Karl zu Beginn des 18. Jahrhunderts geplanter Kanal von der Weser zum Rhein die Wasserscheide überwinden.


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