Burg Saarburg


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Über der Altstadt von Saarburg ragen die Ruinen der gleichnamigen mächtigen Saarburg auf. Die Saarburg wurde im 10. Jahrhundert gegründet und geht auf das Kurfürstentum Trier zurück, das es als Lehen dem Grafen Siegfried von Luxemburg überließ.

Die Saarburg erlebte in der Folgezeit natürlich sehr viele Streitereien zwischen Adeligen und dem Bistum. Nach einem Überfall mit einer Zerstörung 1431 wurde die Burg wiederaufgebaut. 1464 fand hier gar die Bischofsweihe von Johann II. von Baden statt. Rund hundert Jahre später ereignete sich erneut eine Zerstörung, nur mit anderen Verfeindeten. Ende des 16. Jahrhunderts war die Burg wiederhergerichtet.

Franzosen und Spanier kamen als Besetzer und 1704 konnte die Saarburg von einer preußischen Legion befreit werden. Das nutzte der Bausubstanz jedoch wenig, dann ab dem Jahr 1734 war die Burg kaum mehr bewohnt und verfiel. Sie hatte wohl auch an Wichtigkeit verloren. Ihrem Abriss standen lediglich die hohen Kosten gegenüber und der Streit der Kurfürsten mit den Landständen. Man machte einfach mal gar nichts, obwohl Teile des Mauerrings und Gebäude einstürzten. Die Bevölkerung bediente sich dann unterdessen der Steine. Die Burg war sozusagen offen und ist es heute noch, denn sie ist frei zugänglich.

1860 kaufte die Stadt Saarburg die immer noch eindrucksvolle Ruine und sicherte sie. Im oberen Teil des Mantelturms wurde ein Aussichtsplateau errichtet, zu dem 107 Stufen führen. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick über die Stadt und die Saar. Einst war der Schlossbering 137m lang und bis zu 50m breit. Das untere wie obere Burghaus sowie das Haus des Kurfürsten waren mit geschützten Gängen verbunden im oberen Burghof. Über den steilen Felsen ragten die Mauern 12 bis 15m hoch. Sie hatten Schießscharten und Spähschlitze. Für die Wasserversorgung war 1362 ein 60m tiefer Brunnen gegraben worden.

Heute noch erkennbar sind die Reste der einst hohen Mauern, die noch immer über die Vegetation ragen. Der untere wie obere Burghof sind ebenfalls erhalten. Das romanische Turmhaus aus dem 12. Jahrhundert und ein Burghaus aus dem 14. stehen mit der Umgebung unter Schutz einer Denkmalzone. Der romanische Wohnturm war früher ein dreigeschossiges sogenanntes Festes Haus, in das dann der Bergfried eingefügt wurde. 13 x 15m misst der Grundriss des rund 14m hohen Turms mit einer Mauerstärke von 1,5m. Der Eingang liegt 4m erhöht über dem Grund.

Gleich benachbart zur Burg ragt der Turm der evangelischen Kirche empor. Sie wurde im Stil des Historismus erbaut und ist nicht so alt wie sie auf den ersten Blick ausschaut. 1893 wurde sie vollendet. Bei einer Renovierung wurden 1983 neue Glasfenster eingesetzt, vom Trierer Grafiker und Maler Werner Persy gestaltet. Diese Fenster sind ein echter Hingucker. Die Feste Weihnachten, Ostern und Pfingsten werden dargestellt und in den Rosetten erinnern Szenen an das, was Christsein bedeuten soll: Nächstenliebe, Versöhnung, Hilfe, Mildtätigkeit, Schutz und Hoffnung.

Ein weiterer für das Stadtpanorama prägender Bau ist die katholische Pfarrkirche St. Laurentius. Die neugotische dreischiffige Halle entstand 1856 und hat noch gotische Flankentürme aus dem Jahr 1563. Seit dem 13. Jahrhundert befand sich hier bereits ein Sakralbau, nämlich eine Kapelle zum Heiligen Kreuz. Nach Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche vereinfacht wiederaufgebaut. Vorher war die Gestaltung aufgelockerter. Im Inneren konnte sich der aus dem Jahr 1575 stammende achteckige Renaissance-Taufstein erhalten. Aus dem 15. Jahrhundert stammt die Traubenmadonna.

Eine wichtige Denkmalzone in Saarburg ist die Stadtbefestigung, die ab dem 14. Jahrhundert gebaut wurde. Der Bau der Ummauerung der Oberstadt begann zu dieser Zeit, jener der Unterstadt wurde 1671 in Angriff genommen, inklusive des Leukkessels mit der Tümpelmauer. Erhalten haben sich einige Türme und Tore wie der Kunoturm (auch Oberer Kunohofturm genannt), ein ehemaliger Torturm. Daran schmiegt sich ein Wohnhaus aus dem Jahr 1868. Das Laurentiustor ist ebenfalls ein Torturm. Mauerpforten sind erhalten sowie einige Fragmente in der Graf-Siegfried-Straße, der Hosengasse, an der Leuk, und im Bereich Staden beispielsweise. Man gehe also mit ganz offenen Augen durch das idyllische Städtchen!


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