Borntosten


Umgeben von Feldern liegt Borntosten, kleinster Stadtteil von Marsberg, in einer Hochflächenlandschaft - perfekt für Wanderer, die ebene Flächen bevorzugen und nicht so gerne starke Steigungen klettern. Die deutlichste Erhebung liegt mit dem Radensberg (458m) westlich des Ortes. Vermutlich geht die Siedlungsgeschichte bis in die Zeit der Karolinger zurück. Darauf jedenfalls lässt der alte Name schließen: Ostheim. Im 17. Jahrhundert hat sich der Name in Ostenborn verwandelt, was ebenso wie das heutige Borntosten soviel wie Quelle zu Ostheim bedeutet (born to osten).

Die Quelle, im Ort auch Wallmeiers Buke genannt, ziert sowohl das Wappen von Bonrtosten als auch die Ortsmitte. Früher diente die in Bruchstein eingefasste Quelle der Trinkwasserversorgung der Einheimischen, das Wasser wurde über ein Röhrensystem ins Dorf geleitet. Aber auch die Reisenden und Handelsleute nutzten gern die Gelegenheit zu einer Rast. Borntosten lag nämlich direkt an einer alten Handelsstraße, die Frankfurt mit Paderborn verband und daher auch den Namen Frankfurter Straße trug.

Ein weiterer Weg ist bedeutend für die Geschichte des Ortes, der alte Mühlenweg nach Udorf. Dort stand jahrhundertelang die Getreidemühle - genaugenommen steht sie auch heute noch dort - die für die umliegenden Gemeinden das Getreide zu Mehl verarbeitete. Auch Schulkinder mussten bis Ende des 19. Jahrhunderts täglich mehrere Kilometer auf diesem Weg zur Schule zurücklegen. Angenehm war der teils abschüssige Weg wohl nicht. Wer hier entlangging, war froh, wenn er das berüchtigte Hühnerloch und den Hohlweg hinter sich hatte. Um daran zu erinnern, steht seit 2002 ein Gedenkstein am alten Mühlenweg.

Für einen so kleinen Ort hat Borntosten einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die alte Sturm- und Feuerglocke gilt gar als Wahrzeichen des Dorfes. Sie stammt aus dem Jahr 1786, und ihr Zweck findet sich auf einer Kupfertafel direkt am Glockenturm: "Ich rufe die Menschen zum Lobe Gottes, zum Löschen der Feuer, zum Geleit der Toten" steht dort zu lesen. Mehrfach waren der Glockenturm und die Glocke renoviert worden, zuletzt im Jahr 2006.

Nur noch zu erahnen ist die alte Burg Esbeck, eine Wasserburg, die 1350 erstmals erwähnt wird. Als Gegenburg zu Burg Canstein erbaut, diente sie den Grafen von Escheberg als Sitz. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie bereits zerstört.

Sehr schön erhalten ist dagegen das Wohnhaus der Gutsanlage Borntosten. Aus Naturstein gemauert bildet das Verwalterhaus den Kern der Anlage. Über einem Sockelgeschoss, das der Hauswirtschaft diente, ruht die Belle Etage, und auch die Schildgiebel zeigen Anlehnungen an die Architektur von Adelssitzen. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Gutsanlage der Herrschaft Canstein entstanden.


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