Bleialf


Am südlichen Fuße der Schneifel liegt Bleialf, erbaut auf einem Bleigang. Bereits die Römer bauten hier im Alfbachtal Blei ab. Der Bleierzabbau endete im ausgehenden 19. Jahrhundert und man findet heute überirdisch kaum noch Spuren von der schweren Maloche, die die Gesichter der Bergleute schwarz färbte. Übrig blieben aber die Halden, wo sich heute Mineraliensammler hin und wieder tummeln.

Südlich in der Gemarkung erinnert das Besucherbergwerk Bleialf an die Arbeit der Bergleute. Der Mühlenberger Stollen des Bleibergwerks Neue Hoffnung war ein Wasserlösungsstollen der 1839 begonnen und innerhalb von 13 Jahren auf eine Länge von 1.190m vorangetrieben wurde. Heute dient der Mühlenberger Stollen als Besucherstollen. Die Anlage kann in den trockenen Monaten an den Wochenenden angeschaut werden. An den traditionsreichen Bleierzbergbau erinnert auch der Bergbaupfad Bleialf mit 16 Informationstafeln am Weg.

Eine besondere kunst- und kulturhistorische Stätte in Bleialf ist die katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt. Sie wurde erstmalig 1187 in einer Urkunde erwähnt. Ihre ersten baulichen Spuren sind die bis zu 3m dicken Untermauern des Westturms. Inschriften bezeugen, dass Langhaus und Chor im Jahr 1496 errichtet wurden. Die Seitenschiffe aus dem Jahr 1555 wichen bei einem Neubau 1925, was dem ausgeglichen proportionierten Baukörper keinen Abbruch tat. Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt zeigt sich heute als dreischiffige neobarocke Basilika. Der nach dem Zweiten Weltkrieg erneuerte glockenförmige Helm entstand nach alten Bildern.

Eine Augenweide sind die spätgotischen Gewölbemalereien, die in den 1980er Jahren unter etlichen Farbschichten freigelegt werden konnten. Der Freskenzyklus wurde 1498 aufgetragen und lässt die zehn Gebote in Bildern erscheinen. Gleich gegenüber finden sich, man könnte meinen, als Antwort auf die Missachtung der Gebote, die zehn ägyptischen Plagen. Die Deckenfresken sind innerhalb Europas von großer Seltenheit. Aus der alten Kirche sind des Weiteren etliche sehenswerte Ausstattungsstücke bemerkenswert. Der im neuen Teil stehende barocke Hochaltar aus dem 16. Jahrhundert beinhaltet einen Renaissanceschrein mit geschnitzten spätgotischen Figuren.

Bleialf lag an der Trasse der mittlerweile stillgelegten Westeifelbahn, die von Gerolstein ins belgische Sankt Vith führte. Gut 1km westlich des Ortszentrums führte der Bleialfer Tunnel vom Alfbachtal ins Ihenbachtal. Heute ist der 400m lange Tunnel – bis auf die Wintermonate – für Radfahrer (z.B. auf dem beliebten Eifel-Ardennen-Radweg) und Wanderer freigegeben.


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