Bad Neuenahr


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In Bad Neuenahr wurde die Queen geboren. Nicht die Queen aus dem Buckingham Palace, sondern die Queen of table waters. 1852 entdeckte Georg Kreuzberg aus dem benachbarten Ahrweiler eine Mineralquelle, die er Apollinarisbrunnen nannte. Noch im 19. Jahrhundert kam der Brunnen in englischen Besitz und von der Jahresproduktion von 40 Millionen Flaschen Apollinaris-Wasser gingen Anfang des 20. Jahrhunderts rund 90% in alle Welt.

Und es blieb nicht beim Mineralwasser allein. Weitere Quellen wurden erbohrt. Der Große Sprudel im Kurpark wurde 1861 gefunden und ist bis heute die staatlich anerkannte Heilquelle im Heilbad Bad Neuenahr. Die vormals eigenständigen Dörfer Wadenheim, Hemmessen und Beul schlossen sich 1874 zur neuen Gemeinde Neuenahr zusammen. Es begann die Karriere des Heilbads Bad Neuenahr.

Den sichtbaren Ausdruck des wirtschaftlichen Erfolgs ist bis heute das Kurhaus mit der Spielbank Bad Neuenahr, das benachbarte Thermal-Badehaus und die großzügigen Parkanlagen, allen voran der Kurpark. Auch die ortsbildprägenden Villen im Jugendstil sowie im Stile des Klassizismus liegen vermehrt um den Kurpark herum in der Felix-Rütten-Straße, aber auch in der Hauptstraße sowie der Lindenstraße an der Ahr und Telegrafenstraße.

Richtig eintauchen in die Heilbad-Welt kann man in den Ahr-Thermen, die zu den schönsten Thermal-Badelandschaften Europas zählen. Hier badet und entspannt man in Mineralwasser, das angenehm temperiert (31 Grad Celsius) aus 359m vulkanischer Tiefe emporsteigt.

Bei all der baulichen Pracht ist den Kirchen in Bad Neuenahr ebenfalls Aufmerksamkeit zu schenken. Allen voran der katholischen Pfarrkirche St. Marien und Willibrord, die man besser unter dem Namen Rosenkranzkirche kennt. Erbaut 1899-1901 als neuromanische Basilika prägt vor allem ihr 60m hoher Kirchturm das Stadtbild von Bad Neuenahr. Sehenswert sind die vielen Wandmalereien im Innern. Der Maler Carl Kögl schuf 1910-11 den Rosenkranzzyklus über dem Hochaltar, dargestellt nach dem Lukasevangelium. Ein wahrer Bilderbogen zeigt sich auch in den Querschiffarmen.

Etwas schmalspuriger zeigt sich die evangelische Martin-Luther-Kirche in der Telegrafenstraße. Der Saalbau stammt aus dem Jahr 1872. Seinerzeit gab es in Bad Neuenahr nur rund dreißig evangelische Christen. Doch der Kurbetrieb des aufstrebenden Heilbades erforderte ein Gotteshaus für die Protestanten. 1953 wurde die Kirche grundlegend umgebaut. Es blieb der Glockenturm im Osten erhalten, eine Rosette und zwei Fenster. Eine seinerzeit moderne Glasgestaltung ziert die Front und ein auffallendes Mosaik, das den Gekreuzigten zeigt, bestimmt den Altar.

Auf dem Weg von der Martin-Luther-Kirche über die Ahr und vorbei am Kurhaus und dem Thermal-Badehaus kommt man zu zwei weiteren sehenswerten Häusern: Dem Beethovenhaus – hier weilte der Komponist mehrmals zum Urlaub – und dem Rentmeistereihof der Kurpfälzer. Der Rentmeistereihof stammt aus dem Jahr 1710 und wird heute als Stadtbibliothek genutzt.

Geht man die Willibrordusstraße weiter, erreicht man die Kirche Alt-St. Willibrord. Dieses Gotteshaus zählte einst zum Ort Beul. Die alte Kirche hat ihren Ursprung im Jahr 1200. Der Turm ist spätromanisch und wurde in einen barocken Saalbau 1724 integriert. Die Sakristei stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Unter Denkmalschutz steht auch der an der Kirche gelegene Friedhof mit sieben Kreuzwegstationen.

Südlich des Kurparks erhebt sich der Neuenahrer Berg. Hier errichtete Graf Otto von Neuenare um 1225 die Burg Neuenahr. Im 14. Jahrhundert wurde Burg Neuenahr zerstört und die Herrschaft aufgeteilt. Heute befinden sich auf dem Neuenahrer Berg nur noch einige Grundmauern. Und ein schmuckloser Aussichtsturm aus Beton, den man vor Ort nur den Langen Köbes nennt. Westlich vom Aussichtsturm Langer Köbes erstreckt sich hinter der Paradieswiese das Gelände des Kletterparks Bad Neuenahr.

Ein weiterer Aussichtsturm findet sich noch weiter südlich auf dem Steckenberg. Der Steckenbergturm wurde 1959 aus Stein erbaut. Leider ist er ein wenig zu kurz, um wirklich noch einen Blick über die Bäume des Bad Neuenahrer Walds zu bieten.

Wer mit der Bahn anreist, landet quasi direkt in einem Denkmal der Hauptstraße. Der Bahnhof Bad Neuenahr ist ein Bruchsteinbau im Stil der Neorenaissance und wurde in der Zeit 1878-1881 erbaut. Gute Termine, um den Bahnhof als Reisender zu nutzen sind etwa das erste Oktoberwochenende, wenn die Kirmes steigt und am vierten Juliwochenende, wenn man in Bad Neuenahr in den Weinbergen das Burgunderfest feiert.


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