Altwiedermus (Ronneburg)


Die Gemeinde Ronneburg im Main-Kinzig-Kreis besteht aus den drei Ortsteilen Altwiedermus, Neuwiedermuß und Hüttengesäß. Dem aufmerksamen Leser wird jetzt die unterschiedliche Schreibweise aufgefallen sein. Früher verlief genau zwischen Altwiedermus und Neuwiedermuß die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Großherzogtum Hessen. Altwiedermus war hessisch und Neuwiedermuß preußisch, ebenso Hüttengesäß. Es fällt auf, dass die Preußen das scharfe ß bevorzugten und die Hessen das einfache s.

Durch Altwiedermus verlief die Altstraße Antsanvia und der Ort wurde erstmals 1173 erwähnt. Der Fallbach durchfließt Altwiedermus. Auf dem Weg von der Quelle im Ronneburger Hügelland in der Gemarkung von Büdingen plätschert der Fallbach über 24km durch die Gemeinde Ronneburg und auch durch Langenselbold, bevor sich das Gewässer in südlicher Richtung durch Hanau zur Mündung in die Kinzig macht. In Altwiedermus flankieren einige hübsche alte Häuser die Straßen.

Herauszuheben sind zwei Gebäude. Die Hofreite wurde 1713 von einem Fillip Knickel nebst Gattin erbaut, verrät der Türstock. Das Fachwerk auf dem steinernen Sockel ist aus starken Eichenbalken und die Stockwerke sind höher, als bei einem bäuerlichen Haus. Hier waren Bauherrn am Werke, die ein bisschen mehr Geld hatten, als andere. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es einen Besitzer- und Nutzungswechsel und das Haus wurde zur Hofreite.

Ein Ziegelhaus mit Türmchen fällt im Ortsbild von Altwiedermus auf. Laut Wetterfahne wurde das Schulhaus 1911 gebaut. Alle schulpflichtigen Kinder aus acht Schuljahrgängen gingen in eine Klasse und teilten sich die Bänke mit Klappsitzen. Die Uhr im Türmchen wurde zwei Mal täglich von Hand geläutet. Heute gehen die Kinder der drei Ortschaften nach Hüttengesäß in die Ronneburgschule. Im alten Schulhaus geht es nicht mehr mit Schlagstock sondern mit Taktstock zu, denn hier probt der Gesangsverein und hier feiern die Altewiedermuser.

Folgt man dem Fallbach, gelangt man nach Neuwiedermuß. Früher war Wiedermuß ein Dörfchen welches zum Prämonstratenserkloster Selbold in Langenselbold gehörte. Den Dreißigjährigen Krieg überstand der Ort nicht, er wurde ausgelöscht und erst Jahrzehnte später neu wieder aufgebaut (gut zu merken: neu-wieder-muß). Das erste Haus entstand im Fuchsgraben durch einen Pfälzer. Manch Senior nennt Neuwiedermuß noch heute Fuchsgraben.


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