Welschbillig


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Von Wald umgeben, nordöstlich von der Kyll eingegrenzt und vom Welschbilligerbach durchflossen liegt der gleichnamige Ort Welschbillig am Übergang des Trierer Lands ins Bitburger Land. Der Welschbilligerbach entspringt bei Idesheim und mündet nach 11km in Kordel in die Kyll. Zur Ortsgemeinde Welschbillig gehören die Dörfer Ittel, Hofweiler, Träg und Möhn und etliche Wohnplätze, die sich auf Mühlen beziehen wie bei Helenenberg, östlich die Klostermühle, die Pelsermühle als Getreidemühle des Klosters Helenenberg, Windmühle oder die sehenswerte Sturmsmühle aus der kurfüstlichen Zeit um 1395.

Welschbillig genoss bereits bei den Römern große Beliebtheit. Davon zeugen Funde, die belegen, dass der Ursprung von Welschbillig in einer römischen Prachtvilla liegt, errichtet von in Trier residierenden Kaisern, die Welschbillig zu ihrem Sommersitz auserkoren hatten. Im Villenbereich durfte daher auch ein Zier- und Ruderteich nicht fehlen, der von 112 Hermen umgeben war.

Hermen sind Steinstelen (Pfeilerschaft) mit figürlich aufgesetzten Schultern und Kopf und dem bärtigen Wegegott Hermes gewidmet. Ein beachtlicher Teil der Hermen konnte bislang gesichert werden und ist im Landesmuseum Trier zu bewundern. Einige ausgewählte Kopien der Hermen stehen als Hermenbrunnen in Welschbillig.

An Stelle der römischen Villa entstand um 1140 eine Wasserburg mit vier Ecktürmen und einem bis 20m breiten Graben. Die später zu einer Landesburg ausgebaute Burg Welschbillig wurde von Truppen des Sonnenkönigs Ludwig XIV. im Holländischen Krieg 1673-74 zertrümmert. Gut 200 Jahre später wurden einige weitere Reste zu Gunsten des Kirchbaus abgerissen. Dennoch beeindrucken die ruinösen Rest der Burg aus massigem Torbau mit zwei Rundtürmen, der steinernen Grabenbrücke und Reste des Nordwest-Tores.

Gleich benachbart und zu einem unverwechselbaren Gesamtbild Welschbilligs beitragend, steht die katholische Pfarrkirche St. Peter. Die dreischiffige Basilika wurde 1890 im neugotischen Stil fertiggestellt und zählt zur Denkmalzone, zu der auch das Pfarrhaus am Petersplatz gehört. Das siebenachsige barocke ehemalige Amtshaus stammt aus dem Jahr 1778 und steht an der vermuteten Stelle des Nordflügels der einstigen Wasserburg. Der Brunnen im Burghof geht ebenfalls auf das 18. Jahrhundert zurück und ist aus Rotsandstein.

Der Wohnplatz Helenenberg, nordwestlich des Welschbilliger Ortskerns, zeigt ein weiteres für die Ortsgeschichte wesentliches Bauwerk, das Kreuzherrenkloster Helenenberg. 1489 wurde hier ein Konvent gegründet zur Leitung eines Spitals. Im Jahr 1740 wurde der Bau des barocken Klostergebäudes begonnen und rund sieben Jahre später mit dem Bau der Klosterkirche im Stil der Epoche. Von architektonischem Wert zeigt sich unter anderem die dreigeschossige Westfassade, mit dem angedeuteten Rundturm. Diese Seite hat Ähnlichkeiten mit dem Kloster Himmerod. Der spätgotische Chor wurde in den Bau integriert. Das Herrenhaus entstand 1844 und Ökonomiegebäude kamen im laufenden 19. Jahrhundert hinzu.

Obwohl durch die Zeit immer wieder verändert, hat sich an dem sozialen Gedanken dieses Ortes nicht viel geändert. Wurden im Spital früher kranke Menschen gepflegt, wird sich heute im Eduardstift (nach den Besitzern 1893 Eduard und Hyazinth Puricelli) um Jugendliche gekümmert, durch die Salesianer Don Boscos (Gesellschaft des heiligen Franz von Sales), eine Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche.


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