Wasserliesch


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An der Einmündung des Albachs (im Oberlauf auch als Mannebach bekannt) in die Mosel liegt Wasserliesch und zwar am Ende des rund 45km langen Flussabschnitts, der als Obermosel bezeichnet wird und der am Dreiländereck bei Perl beginnt. Von daher wird Wasserliesch auch gerne schon mal das Tor zur Obermosel genannt.

Der Werbeslogan der Ortsgemeinde lautet „Am Fluss der Geschichte“. Historisch gesehen siedelten bereits Menschen der Jungsteinzeit bei Wasserliesch an der Mosel, dann die Treverer und später die Römer. Wasserliesch und der Ortsteil Reinig, der frühere Furt- und Fährort, wurden erstmalig 975 urkundlich erwähnt.

Geschichte schrieb 1675 der kaiserliche Generalwachtmeister Otto de Grana, als er über die französischen Besatzungstruppen bei der Schlacht an der Konzer Brücke siegen konnte. Dem General wurde auf der Granahöhe, einer südöstlich des Ortes 30m hoch gelegenen Felsterrasse am moselnahen Fuß des Liescher Bergs (350m), ein Denkmal gewidmet. Der Norditaliener Grana befehligte von der Höhe den rechten Flügel eines Koalitionsheers gegen die Franzosen und nach drei Stunden konnten diese geschlagen werden und der Kurfürst konnte wieder in Trier einziehen.

Die Gefallenen beider Seiten sollen in Massengräbern oberhalb der Granahöhe begraben worden sein. Bauern fanden des Öfteren beim Feldbestellen Reste von alten Waffen und Hufeisen beispielsweise. 1892 wurde auf der Granahöhe das Grana-Denkmal aufgestellt. Das Denkmal mit Inschrift trägt einen stattlichen Adler obenauf. Die Granahöhe mit dem Denkmal liegt am Kultur- und Orchideenweg Wasserliesch und einer Streckenführung des Jakobswegs.

Orchideen bei Wasserliesch? Aber klar! Das Naturschutzgebiet Perfeist liegt auf dem Plateau des Liescher Berges, wo einst auch Sandstein abgebaut wurde. Seltene Orchideenarten haben in dem Naturschutzgebiet ihre Heimat gefunden. Der Kultur- und Orchideenweg erschließt auf zwei jeweils 6km langen Rundwegen mit etwa 200m Höhenunterschied die Flora und Fauna auf dem Liescher Berg. Am Marktplatz in Wasserliesch, am Tennisplatz und am Parkplatz Perfeist finden sich Info-Tafeln zum Weg.

Älter als die Geschichte der Granahöhe ist die Geschichte der Villa Rustica in Wasserliesch. An sie erinnert der modern gestaltete Marktbrunnen, an dessen Stelle ein Herrenhaus vermutet wird. Die Steinsäulen des Brunnens sind in Anlehnung an die Säulen der Römerbauten gestaltet. Die Villa Rustica geht auf das 2. Jahrhundert zurück. Ein Teil einer römischen Abwasserleitung ist in einem offenen, überdachten Gebäude zu sehen. Ebenfalls auf dem Marktplatz steht ein Denkmal für den Schellenmann, der bis 1967 die öffentlichen Bekanntmachungen ausläutete.

Auf dem Liescher Berg ist der Wallfahrtsort der Löschemer Kapelle, von den Ortsansässigen liebevoll Kapellchen genannt, zu finden. Die Kapelle ist am Ende eines Stationenwegs, mit 14 Bildstöcken aus dem 19. Jahrhundert, der in der Kapellenstraße beginnt. Die Löschemer Kapelle ist aus dem Jahr 1709 und der Schmerzhaften Muttergottes geweiht. Der einfache Putzbau mit Erneuerungen von 1846 hat im Inneren eine Pièta mit Maria und dem Leichnam Jesu.

Von dem Standort der Löschemer Kapelle auf dem Liescher Berg aus, hat man einen Panoramablick in die Täler von Mosel und Saar sowie auf Igel gegenüber und über die Saarmündung und Konz. Bei guter Sicht schaut man bis nach Trier. Drei Mittelgebirgszüge umrahmen das Mündungsgebiet. Westlich ist es das Luxemburger Gutland, nördlich die Eifel und östlich der Hochwald des Hunsrücks.

Ein Kulturdenkmal in Wasserliesch ist die katholische Pfarrkirche St. Aper. Sie ist eine neubarocke Stufenhalle aus dem Jahr 1911. Der Turm ist 36m hoch und steht an der nordwestlichen Seite. Besonders der Innenraum hat seinen Reiz. Durch den Baustoff Eisenbeton gelang es, dem Mittelschiff ein großes ovales Kuppelgewölbe zu verleihen und eine interessante Raumwirkung zu erzielen. Der Taufstein stammt aus der Vorgängerkirche und dem Jahr 1556.

Die St. Aper Kirche ist übrigens die einzige Pfarrkirche in Deutschland unter dem Patronat des Bischofs Aper. Der war Bischof in einem Bistum in Lothringen zu Beginn des 6. Jahrhunderts. Der Wasserliescher Ortsteil Reinig hat auch einen Sakralbau. Die kleine Reiniger Kapelle „klebt“ an einem Haus mit der Nr. 40 in der Reiniger Straße. Die Kapelle ist ein barockes Oratorium (Bethaus) aus dem 18. Jahrhundert.

Die Karthäuser waren ein Orden, der sich im 11. Jahrhundert gründete. In Wasserliesch steht die Karthäuser Mühle in der Mühlenstraße aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Heute ist es ein Wohnhaus. Die Mühle gehörte zu den Karthäuser Mönchen des Klosters St. Alban, die von Trier nach Konz zogen. Das Wasser des Albachs wurde damals kanalisiert und sogar über die Straße geführt, um ins Mühlengebäude zu fließen.


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