Wartburg, Bachhaus und Stadtschloss: Rundtour durch Eisenach


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Länge: 5.94km
Gehzeit: 01:41h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Was könnte zur geschichtsträchtigen Lutherstadt Eisenach und der Wartburg geschrieben werden, was noch nirgends geschrieben steht? Die Antwort darauf liegt in der Fragestellung. Man kann fast nichts neues schreiben, das auf Vergangenem beruht und durch die Brille von Historikern betrachtet wurde, sondern nur das, was man selbst auf der Wanderung in der Gegenwart erleben kann. Seien wir offen für überraschende Eindrücke!

Start ist das Empfangsgebäude des Bahnhofs von Eisenach, das 1900 neu errichtet wurde. Schon hier treffen wir auf Baukunst. Es geht zur Nikolaikirche am Karlsplatz im Osten der Altstadt von Eisenach. Hier steht das Lutherdenkmal zu Ehren von Martin Luther mit Szenen aus dessen Leben.

Die romanische Nikolaikirche mit markantem Turm und hochwertigen Steinmetzarbeiten war die Kirche des Nikolaiklosters (12. Jahrhundert). Am Ende des Karlsplatzes schwenken wir in die Johannisstraße, wo sich die Runde öffnet.

Die Straße Frauenberg führt uns zum Frauenplan mit einem Denkmal für Johann Sebastian Bach und dem Museum Bachhaus, das aus mehreren Gebäuden besteht, im Kern eines aus Fachwerk, das über 550 Jahre alt ist. Der berühmte J.S. Bach aus der Musikerfamilie verbrachte seine ersten 10 Lebensjahre in Eisenach. Frauenplan ist eine der drei Marktsiedlungen Eisenachs, auf dem „Plan am Frauenberge“, wobei die Bezeichnung auf den einstigen Eisenacher Dom „Unserer Lieben Frau“ zurückgeht, von der außer dem Namen nichts erhalten ist.

Das nächste Museum ist auf unserem Weg gen Süden im Reuterweg die Reutervilla. Das Literaturmuseum gedenkt dem Schriftsteller Fritz Reuter (1810-1874), der hier seinen Alterssitz hatte. Er war ein Mitbegründer der neueren niederdeutschen Literatur. So fragte er in einem Gedicht einen Apotheker auf Mecklenburgisch: „Wat is woll gaud för Koppweihdag'?“ Koppweihdag = Kopfschmerzen.

Am Hainteich vorbei kommen wir auf den Kammweg zur Wartburg hinauf ins Naturschutzgebiet Wartburg-Hohe Sonne. Je nach Andrang muss man sich ein wenig drängeln und dennoch bietet die weitläufige Anlage, wenn man einmal oben ist, genügend Platz, um die herrlichen Aussichten zu genießen.

Um 1067 wurde die 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannte Wartburg von Ludwig dem Springer gegründet. Wart steht für Warte = Wache. Die heutige Wartburg wurde allerdings größtenteils im 19. Jahrhundert unter Einbeziehung der alten Mauern neu errichtet. Die Heilige Elisabeth von Thüringen lebte von 1211 bis 1227 auf der Wartburg. Als Junker Jörg verkleidet versteckte sich der Reformator Martin Luther 1521-22 hier oben und übersetzte das Neue Testament.

Wir kommen über die Eselstation hinab. Damals konnte alles nur per Lastentier heraufgeschafft werden. Dann geht’s über den 365m hohen Metilstein mit den Resten der Burg Metilstein, vermutlich vor 1200 gebaut. Weiter abwärts kommen wir am Roesedenkmal vorbei. Wenn wir wieder im Stadtberitt sind, sehen wir die profanierte Kreuzkirche (1697) am Schlossberg und das Thüringer Museum Predigerkirche-Schnitzplastik mit mittelalterlicher Geschichte, beim Luther-Gymnasium.

Die Untere Predigergasse führt zur Georgenkirche mit Georgenbrunnen am Markt. Die Georgenkirche ist die Stadt- und Hauptkirche von Eisenach, in der Martin Luther predigte und Johann Sebastian Bach getauft wurde. 1196 wurde die Kirche erstmals genannt. Man sieht gotische und barocke Elemente. Der neobarocke Turm kam erst 1902 hinzu. Der Georgenbrunnen, auch „Gülden-Manns-Brunnen“ genannt, wurde 1548 als Laufbrunnen errichtet und ist dem Stadtheiligen St. Georg gewidmet.

Am Markt sind auch: Stadtschloss, Rathaus und Ratsapotheke. Die Ratsapotheke mit Zierfachwerk und Schiefer wurde um 1560 erbaut. Das Rathaus Eisenach im Stil der Renaissance stammt aus der Zeit um 1508 und war schon immer Amtssitz.

An der Nordseite steht das Eisenacher Stadtschloss (1742), Residenz der Herzöge von Sachsen-Eisenach und Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach. Das Stadtschloss aus dem Spätbarock beherbergt das Stadtarchiv, Büros der Stadtverwaltung und das Thüringer Museum mit Kunst-, Kultur und Stadtgeschichte. Durch die Karlstraße schließt sich die Runde.

Bildnachweis: Von Krzysztof Golik [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons

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