Vom Happurger See hinauf zum Arzbergturm

Im Fränkischen muss man sich ja schon fast Mühe geben, nicht in einem Naturpark zu wandern. Der Happurger Stausee und der Arzbergturm sind die Gelegenheiten dazu, denn sie liegen südlich des Naturparks Fränkische Schweiz-Frankenjura. Der Happurger See ist in der „Genussregion“ Nürnberger Land integriert und in die Landschaft der Hersbrucker Alb, zwischen dem Deckersberg (586m), der Höhe Houbirg bei Happurg und dem Hochberg (619m). Der 612m hohe Arzberg mit Turm erhebt sich südwestlich des Sees.

Nürnberg ist übrigens westlich von dieser Rundwanderung, die am Happurger See (55ha Oberfläche) startet. Nahe dem westlichen Ufer des 1955 gebauten Stausees sind ein Parkplatz und der Segelclub Hersbruck. Der Happurger Bach fließt in den See rein und wieder raus. Er ist ein beliebtes Freizeitziel, um den herum ein 5km-Rundweg führt. Spazieren, Segeln oder Surfen sind erlaubt, Baden ist es nicht. Der Stausee ist nicht zu verwechseln mit dem Happurger Baggersee, wo man baden darf. Der liegt nördlich von Happurg, nah der B14.

Wir wandern mit dem See zur rechten Seite ein Stückchen in Richtung Happurg, biegen dann von der Bergstraße nach links ein und wandern in der tieferen Lage durch die Feldflur und ansteigend durch den mittelgebirgigen Mischwald zum Arzberg hinauf. Dabei streifen wir das Oberbecken (ohne Wasser). Auf dem Arzberg steht der Arzbergturm, der 1885 fertig wurde. Der ist nicht immer auf. Wer unter der Woche die 117 Stufen zur Aussicht erklimmen will, muss sich vorab informieren, wo er den Schlüssel gegen Kaution holen kann. Wenn der Turm an einem Sonntag im Mai zum Beispiel offen ist, kann man von oben bis zum Fichtelgebirge schauen, zum Böhmer- und Steigerwald und bis Nürnberg. Ist er zu, sieht man eben nur in die Bäume.

Als Nächstes kommen wir abwärts durch den Mischwald zur gastronomischen Edelweißhütte nebst Spielplatz und Jugendfreizeitstätte. Durch die Wiesenflur kommen wir nach Deckersberg. Das Örtchen gehört zu Happurg und es hat interessante Wohnstallhäuser (18./19. Jh.) auf der Denkmalliste. Sie fallen durch die tief herabgezogenen Satteldächer ins Auge. Dann mäandern wir des Wegs durch Wald und Kulturnatur zum Happurger Stausee retour.

Bildnachweis: Von Derzno [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons