Vom Glockenmuseum ins Berkeltal

Gescher nennt sich die Glockenstadt – und wir wollen ein bisschen Zeit hier „verbimmeln“, auf einem Stadtspaziergang. Gescher ist im Kreis Borken, liegt an der Berkel und an die schließt sich das NSG Berkelaue II, das wir am Rande streifen werden.

Was es mit der Glockenstadt auf sich hat, kann man gleich zu Beginn in Gescher lernen, beim Westfälischen Glockenmuseum. Neben dem ist das Westfälisch-Niederländische Imkereimuseum und am Museumshof ergänzt das Heimathaus mit Bauerngarten und Backhaus beispielsweise den Blick und das Gehör in die Vergangenheit. Seit 1790 ist in Gescher eine Glockengießerei angesiedelt. Das klingende Glockenmuseum zeigt die Tradition des Glockengusses und lädt zum Mitschwingen ein.

Wir schlendern eine Runde um den Museumshof, biegen an der Kreuzung in die Armlandstraße, kommen am Stadtmarketing vorbei zur im Kern spätgotischen Kirche St. Pankratius, die erstmals 1229 urkundlich genannt wurde. Die Glocken wurden 1949 in Gescher gegossen. Unser Stadtspaziergang führt uns nun an die Berkel. Sie hat ihre Quelle bei Billerbeck und mündet nach rund 114,6km in Zutphen, der niederländischen Provinz Gelderland, in die IJssel.

Von der Straße Holtwicker Damm gehen wir nach links und wandern zwischen einem langgestreckten Weiher links und der Berkel rechts durch das Stadtpark Berkeltal. Die Berkel darf hier in einer abwechslungsreichen Auenlandschaft herumlümmeln, mit Feuchtwiesen, Gewässern, teils Auwald und Rindern, die ihren Durst stillen. Das NSG erstreckt sich entlang der Berkel zwischen Stadtlohn und Coesfeld.

Schließlich biegen wir wieder ins Stadtinnere zum Museumshof „Auf dem Braem“ ein, am Friedhof vorbei. Der Museumshof wird vom Heimatverein Gescher belebt. Hier kann man sich auf die Vorfahren einlassen, mit Gärten, Heimathaus, Spieker (Speicher von 1750) und Scheunen.

Bildnachweis: Von Tetzemann [CC0] via Wikimedia Commons