Vlatten (Heimbach)


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Am östlichen Rand des Stadtgebiets von Heimbach liegt der Stadtteil Vlatten, einer der ältesten Siedlungen im dortigen Beritt, da Vlatten bereits 839 erwähnt wurde. Aus einer Königspfalz zu Zeiten der Franken entwickelte sich ein Verwaltungssitz und Forstbezirk und aus dem Hof entstand eine befestigte Burg mit Wassergraben am oberen Lauf des Vlattener Baches.

Die Oberburg war nur eine von zwei Burgen und sie wurde 1385 urkundlich notiert. Die Unterburg, ebenfalls von Wassergräben geschützt, war auf Sumpf gebaut und verfiel. Dort ist heute eine Wiese und ein Steinhäufchen zu sehen.

Von der Oberburg Vlatten noch erhalten sind Teile der Umfassungsmauer, Reste eines Rundturms (zwei Geschosse) und das tonnengewölbte Untergeschoss eines kleinen Traktes an der Westseite. Die einstige Hauptburg mit unregelmäßiger Vorburg wurde im Laufe der Jahrhunderte einigen Veränderungen unterworfen. Heute zeigt sie sich als repräsentatives Wohnhaus mit zwei Flügeln und einem Turm mit Zinnen. Die letzten Umgestaltungen gehen auf die Zeit um 1900 zurück.

Auch die Kirche in Vlatten ist bis 839 nachgewiesen. Die Königspfalz besaß seinerzeit eine Kapelle, die Grundlage der heutigen St. Dionysius Kirche. Der Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ein Jahrhundert später wurde die Kirche zur Basilika ausgebaut und um 1500 umgebaut. Mächtig fällt der wehrhafte Turm ins Auge. In Vlatten sieht man auch noch einige Hofanlagen und Spuren der Historie, die sich unter Denkmalschutz befinden.

Oberhalb auf dem Lützenberg steht als weiteres sakrales Gebäude die Michaelskapelle in Vlatten. Ihre erste Erwähnung fällt ins 13. Jahrhundert und sichtbar aus dieser Bauzeit ist das Chorgewölbe mit Fresken. Schiff und Turm wurden um 1910 neu gebaut und zwar kleiner als ursprünglich. Im romanischen Altar finden sich Reliquien der beiden Heiligen Ursula und Gereon.

Eine Sage erzählt, dass der Teufel wütend über den Bau der Kapelle gewesen sein soll und sie zerstören wollte. Da hatte er aber die Rechnung ohne den heiligen Michael gemacht, der ihn mit flammendem Schwert das Fürchten lehrte. Auf seiner Flucht hinterließ der Belzebub einen Fußabdruck in einem Sandstein. Die geologische Formation nennt man vor Ort Düvelstratsch.

Verlässt man Vlatten in südliche Richtung über die Bundesstraße B 265, kommt man über Hergarten nach Düttling, dem kleinsten Stadtteil von Heimbach. Im Ort steht die St. Apollonia Kapelle, die in ihrem jetzigen Antlitz 1935 erbaut wurde. Der einstige Bergbauort bietet mit der Wildniswerkstatt Düttling das Abenteuer Wildnis für große wie kleine Gäste. Die Wildniswerkstatt ist eine barrierefreie Bildungseinrichtung mit Projekttagen und Wildnis-Camps und insbesondere für Schulklassen interessant.


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