Tour über den Priwall (Travemünde)

Der Priwall ist eine Halbinsel zwischen Trave und Ostsee und gehört zu Lübeck. War zur DDR-Zeit noch Spannung in der Luft, stehen die Zeichen heute auf touristische Ressorts wie „BeachBay“, Erholung am Strand, Naturerlebnissen in den Dünen und Geschichte(n). Die Viermastbark „Passat“ kennt sicher einige.

Start ist in Travemünde in der Vogteistraße beim Bahnhof. Wir nehmen den Hirtengang, kommen über die Kirchstraße in die St.-Lorenz-Straße. Die Kirche St. Lorenz, wohin wir einbiegen, wurde erstmals 1235 genannt. Der heutige Bau entstand ab dem 16. Jahrhundert auf vorangegangenen Fundamenten. Ein Blick ins Innere lohnt, denn die wieder freigelegte Holzdecke mit ihren Bemalungen ist ungewöhnlich.

Wir queren die Jahrmarktstraße und sind beim Seebadmuseum Travemünde (Eintritt) im ehemaligen Gesellschaftshaus. Es zeigt die ab 1802 beginnende Bädergeschichte von Travemünde bis in die Gegenwart, von Bademoden über Fischerei bis Schifffahrt.

Wir wandern zum Fischereihafen und biegen dort nach links ein, schlendern entlang der Promenade zur Priwallfähre. Nach wenigen Minuten ist die Trave überfahren und wir biegen beim Rosenhof auf dem Priwall nach rechts ein, um eine Runde gegen den Uhrzeigersinn zu wandern. Östlich verlief einst die innerdeutsche Grenze, auch als die „Blaue Grenze“ bezeichnet. Hier war der Strand geteilt. Im Osten ist Mecklenburg-Vorpommern mit dem Ort Pönitz.

Wir wandern mit Blick auf die Wasser von Trave und dem inneren Küstengewässer Pötenizer Wiek um das Naturschutzgebiet Südlicher Priwall. Das wurde 1988 ausgewiesen und umfasst gerundet 150ha. Das Naturschutzgebiet birgt eine reichhaltige Pflanzen- und Tiergesellschaft, besteht aus Feuchtwäldern, Sanddornstrauchwerk, Brackwasserröhrichten – bis hin zu Salzwiesen und Trockenrasen ist hier fast alles dabei. Ein wenig Landschaftsschutz gegen Verbuschung wird durch Pferde gewährleistet und um die Uferbereiche kümmern sich Heidschnucken und Pommerschafe. Im Schutzgebiete sind Aussichtsplattformen installiert, um die Natur mit den verschiedenen Wasservögeln beispielsweise zu beobachten. Infotafeln helfen beim Sortieren.

Nach dem aturschutzgebiet wandern wir durch die Bebauung auf dem Pötenitzer Weg, queren die Mecklenburger Landstraße auf dem Weg zum Passathafen. Hier liegt die Viermastbark Passat vor Anker und lädt als Museumsschiff zu Veranstaltungen und Übernachtungen ein. Heiraten ist hier auch drin. Das altehrwürdige Schiff ist eines der legendären „Flying-P-Liner“, die „flugschnell“ mit 18 Knoten in diesem Fall Fahrt machte. Sie lief 1911 vom Stapel und stellte 1957 den Dienst ein. Seit 1960 ist sie Museum. An der Priwallpromenade treffen wir das Aquarium Ostseestation Travemünde.

Wir kommen zur Fähre zurück und auf der anderen Seite wandern wir nach rechts ein Stück Travepromenade. Man könnte die Runde ausdehnen zum Leuchtfeuer und Doktor-Heinrich-Zippel-Park am Kalvarienberg von Travemünde. Die Rundwanderung schließt sich durch das Sträßchen Rose, das auf die Vogteistraße trifft.

Bildnachweis: Von Roland Runge [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons