Residenzschloss Darmstadt


Im Herzen von Darmstadt prunkt das Residenzschloss Darmstadt, das auch Stadtschloss genannt wird. Schloss Darmstadt geht auf eine einstige Wasserburg aus der Mitte des 13. Jahrhunderts zurück, die die Grafen aus Katzenelnbogen bauen ließen. Die Burg wurde urkundlich kurz nach der Stadternennung 1330 erwähnt.

In der Folgezeit ließen die Katzenelnbogener die Wasserburg zu einer Schlossanlage erweitern und 1479 kam sie in den Besitz der Landgrafen von Hessen. Rund 70 Jahre später brannte die Anlage ab, die damals zu großen Teilen aus Fachwerk errichtet war.

Doch so leicht ließ man sich nicht von der Landkarte fegen. 1567 erhob Georg I., auch genannt „der Fromme“, Darmstadt zur Residenzstadt und ließ das Schloss im Stil der Renaissance großzügig weiter bauen. Von der einstigen Wasserburganlage hat sich die zentrale Form des Kirchenhofs erhalten sowie die Außenmauern des Herrenhauses. Erneut brannte das Schloss im 18. Jahrhundert und Landgraf Ernst Ludwig ließ den Architekten Louis Remy de la Fosse an die Ausführung zu einem barocken neuen Schloss, doch diese ersten Pläne konnten wegen fehlenden Geldes nicht so umgesetzt werden.

Das Residenzschloss Darmstadt ist heute eine Mischung aus den Bauvorhaben und Beständen aus Neubarock und Renaissance. Man sieht einen eingeschossigen Ostflügel und einen zweigeschossigen Westflügel, prächtige Portale und einen 39m hohen Glockenturm. Das Barockschloss ist langgestreckt und L-förmig. Die Renaissancebauten liegen um den Kirchenhof und beherbergen den Herrenbau, den Weißen Saalbau, den Kaisersaalbau, einen Kirchenbau, seitlich liegt der Glockenbau und der Prinz-Christian-Bau läuft auf das Barockschloss zu.

Zudem gibt es noch ein Brücken- und ein Wallhaus sowie den Schlossgarten, bzw. den Schlossgraben. Dieser war um 1814 mit Wasser aus dem Darmbach gespeist und mit den Altstadtabwässern, da will man seine Nase nicht reingesteckt haben im Sommer. Man legte den Schlossgraben trocken und machte daraus einen Garten. Seit 1999 findet jährlich am letzten Maiwochenende das Schlossgrabenfest statt. Ein Riesenmusik-Open-Air am letzten Maiwochenende, das um 450.000 Besucher zum Schloss sowie auf den involvierten Friedens- und Karolinenplatz lockt.

Im Residenzschloss finden sich einige Institutionen und auch Fakultäten der TU Darmstadt sowie Bibliotheken. Ebenfalls ist im Schloss das Schlossmuseum Darmstadt untergebracht. In dem befand sich bis 2004 die Darmstädter Madonna, ein Gemälde des bedeutenden Renaissancemalers Hans Holbein der Jüngere (1526 oder 1528 bis 1543). Er war sogar Hofmaler von England. Die Darmstädter Madonna gehört heute zur Sammlung Würth in Schwäbisch Hall. Der Kunstsammler Reinhold Würth (Schrauben), soll es für gerüchtehalber 50 Mio. Euro von der Hessischen Hausstiftung erworben haben, man schweigt einvernehmlich über den Preis.

Gegenüber vom Residenzschloss Darmstadt findet sich das Hessische Landesmuseum. Großherzog Ernst Ludwig beauftragte den Bau 1897 und ließ es durch den Architekt Alfred Messel errichten. 1906 konnte es der Bestimmung zum Landesmuseum übergeben werden. Das Museum wird als Universalmuseum geführt, da es eine reiche Anzahl verschiedener Epochen und Artefakte beherbergt, von A wie Archäologie bis Z, der Zoologie: alles da.

Je nach dem aus welchem Schlossportal man hinausschaut, fällt der Blick auf ein Theater. Der Moller-Bau am Karolinenplatz war einmal Hoftheater und danach Landestheater und ist seit 1993 Sitz des Vereins für Hessen beispielsweise und einige Archive von Darmstadt, unter anderem auch der TU. Das Gebäude wird auch „Haus der Geschichte“ genannt und hat ein eindrucksvolles Säulenportal. Errichtet hat es Architekt Georg Moller im Stil des Klassizismus für den Großherzog im Jahre 1819.

Einen weiteren Baustil findet man, wenn man sich herumdreht mit dem neokonstruktivistischen Darmstadtium, ein Wissenschafts- und Kongresszentrum mit viel Glas.

Doch möchte man rund ums Schloss noch alte Bausubstanz finden, richte man den Blick gen Himmel und stößt auf den Weißen Turm, der als Rest der Stadtbefestigung noch erhalten ist und der 1704 zum Glockenturm ausgebaut worden ist. Er ist ein Wahrzeichen der Stadt und geht auf die Stadternennung 1330 zurück. 40m hoch ist der Turm und hatte auch mal ein kleines Verlies, eine Turmwächterwohnung darüber, Kriegsbeschädigung und Leerstand in seiner wechselvollen Geschichte. Nun findet sich eine Galerie im Turm und Raum für Ausstellungen und Lesungen.

Wendet man sich nun in östliche Richtung, kommt man zum Marktplatz, der sich südlich des Residenzschlosses befindet. Seit dem 14. Jahrhundert ist der Markplatz ein Ort für den Handel in Darmstadt. Mittwochs und samstags kann man das zum Wochenmarkt noch ein bisschen nachfühlen. Der Brunnen auf dem Marktplatz stammt aus dem Jahr 1546 und im Ratskeller wird noch Bier gebraut. Der mit Volutengiebel gezierte Steinbau mit Arkaden ist das Alte Rathaus und es beherbergt unter anderem das Standesamt. Ganz in der Nähe prägt die Stadtkirche das Panorama.

Wandert man vom Residenzschloss gen Norden, durch das Hochschulviertel und am Herrngarten vorbei, kommt man in der Schlossgartenstraße 10 zum Prinz-Georg-Palais mit dem Porzellanmuseum. Die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung wurde von Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein gegründet. Er trug einiges aus dem fürstlichen Kunstbesitz zusammen und 1908 konnte das Museum eröffnet werden. Die Sammlung umfasst Gegenstände aus dem Familienbesitz aus namhaften Manufakturen wie beispielsweise Meißen, Wien und St. Petersburg. Das Prinz-Georg-Palais ist ein schmuckes zweigeschossiges Gebäude unter einem hohen Mansarddach.


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