Reichenau: Spaziergang über die Kloster- und Gemüseinsel im Bodensee


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Länge: 7.28km
Gehzeit: 01:44h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Wir machen das, was man bei Inselgängen sehr gerne macht: immer schön am Rand lang. Die Insel Reichenau ist die größte Insel im Bodensee und seit dem Jahr 2000 auch Teil des UNECO-Weltkulturerbes. Die Reichenau liegt zwischen Radolfzell und Konstanz im Untersee genannten, westlichen Teil des Bodensees, genauer zwischen Rheinsee und Gnadensee.

Wird die Mainau Blumeninsel genannt, ist die Reichenau die Gemüseinsel mit Tomaten, Gurken und Salat. Es gibt hier auch Fischer und Weinbauern. Die Örtchen heißen Niederzell, Mittelzell und Oberzell. Unsere Runde umschließt Mittelzell und Niederzell.

Wir starten am Yachthafen Herrenbrücke am Gnadensee, der im Winter bisweilen stark genug gefriert, dass man Schlittschuhlaufen kann. Wir sind direkt am Benediktinerkloster Reichenau, dessen Besichtigung wir uns für den Schluss aufheben.

Erstmal biegen wir nach links in den Uferweg und kommen zum Strandbad Reichenau. Weiter entlang dem hübschen Uferweg geht es an die nördlichste Spitze der Insel mit der Kirche St. Peter und Paul am Kirchhöfle.

Die Kirche St. Peter und Paul ist eine romanische Säulenbasilika mit auffallend wehrhaften Doppeltürmen. 799 stand hier die erste Kirche. Die jetzige ist aus dem 11. Jahrhundert und wurde Mitte des 18. Jahrhunderts umgestaltet. Das Innere ist sehr beeindruckend durch das Apsisgemälde aus der Ursprungszeit sowie die Rokoko-Umgestaltung, mit Stuck und Malereien. Die Wanderung macht eine Wende durch das Bürgle und wir gehen durch die Niederzeller Straße, um zwischen Untere- und Obere Giessen auf den Uferweg zum Genslehorn zu kommen.

Nächstes Ziel ist das von einem Park umgebene Schloss Königsegg, jetzt Logopädieschule, einst Sitz eines Ministerialen der Abtei Reichenau. Die Reichsgrafen von Königsegg erbauten das Schloss im 16. Jahrhundert. Im 17. wurde es durch ein Augustinerchorherrenstift umgestaltet und 1840 erhielt es sein heutiges neoromanisches Aussehen.

Auf dem Weg zum Kloster kommen wir an der modernen evangelischen Heilig-Geist-Kirche, 1964 geweiht, vorbei. Als nächstes treffen wir auf das Museum Reichenau, das über die Kulturgeschichte von Insel und Kloster berichtet.

Über einen Friedhof wandern wir zum Kloster Reichenau und dem Münster St. Maria und Markus, des 724 durch Pirmin gegründeten Benediktinerklosters. Die erste Klosterkirche war aus Holz. Abt Haito ließ eine karolingische Basilika auf einem Kreuzgrundriss erbauen, die 816 geweiht wurde und von der noch Reste im Bau zu finden sind. Die Kirche erfuhr im 10. Jahrhundert Erweiterungen durch eine Westverlängerung und den Turm beispielsweise. Später kam der gotische Chor hinzu. Zu Beginn des 17. Jahrhundert ließ Fürstbischof Jakob Fugger Konventsgebäude errichten. Hier sind heute Pfarrhaus und Rathaus.

Unter Abt Haito wurden 818 die ersten Reben durch das Kloster auf der Reichenau gepflanzt. Es heißt, jeder Mönch durfte täglich einen Viertelliter trinken und an Feiertagen soviel wie er wollte. Bemerkenswert ist, dass es damals auf der Insel 150 Feiertage gegeben hat. Wohl bekomm's!

Bildnachweis: Von Hilarmont [CC BY-SA 3.0 de] via Wikimedia Commons

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