Ravensburg Stadtrundgang (mit Abstecher zum Lanzenreuter Weiher)


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Länge: 9.92km
Gehzeit: 02:33h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Soll man diese herrliche Altstadt, einstig Freie Reichsstadt, aufgrund seiner vielen Türme auch das „schwäbische Nürnberg“ genannt, in Farben erläutern, dann gibt es eine Farbe und die heißt: bunt. So bunt wie die Fasnet und das Häs, bunt wie die Spielewelt von Ravensburger, aber im Kontrast auch schwarz, wie die wahren Geschichten der „Schwabenkinder“.

Wir starten beim Bahnhof Ravensburg an der Schussen und umrunden die Historie entlang der nördlichen Altstadt. Teile der Steine der mittelalterlichen Stadtmauer flossen in den Bau des Bahnhofs sowie in Fabrikbauten ein, andere sind erhalten.

Beim Kaiser-Wilhelm schlagen wir den Weg zum Gemalten Turm ein. 13 Türme und Tore stehen auf der Denkmalliste. Der „Gemalte“ misst 50m, ist aus dem 15. Jahrhundert und tatsächlich bemalt, mit Rauten und Wappen.

Der Wilhelm-Schießl-Weg führt am Wehrturm vorbei. Auf der Altstadtseite sind das Bruderhaus und eine Zehntscheuer (Theater). Beim nächsten Wehrturm biegen wir ein und gehen zum Marienplatz mit Brunnen und vielen Baudenkmälern. Ein unübersehbares beim Frauentor ist die Liebfrauenkirche, die 1279 fertiggestellt wurde.

Die Wilhelmstraße wird passiert, wir kommen durch das Viertel mit Kino und Konzerthaus. An der Friedhofstraße ist links der Friedhof und rechts sehen wir die Brauerei Leibinger, hinter der ein Kreuzweg mit Mariengrotte angelegt wurde. Wir bleiben auf der Friedhofstraße bis zum Ende. Wandern dann ins Grüne, über den Bleichenbach und zum Lanzenreuter Weiher. An dessen Westufer verläuft ein Trimmdichpfad und wir auf ihm.

Nach gut 6km biegen wir gen Westen, kommen an einem kleinen Wildgehege vorbei, nähern uns über Albertshofen wieder Ravensburg. Wenn wir die B32 passiert haben und den Blick nach Westen heben, ist dort die Jugendherberge auf dem 525m hohen Burgberg mit der Veitsburg (Ravensburg). Sie war um 1050 die Stammburg der schwäbischen Linie der Welfen. Man sieht den Bagnato-Bau aus den Wipfeln ragen.

Mit der Marktstraße kommen wir durch das Obertor, 42m hoch mit Staffelgiebeln. Der runde Turm Mehlsack erhebt sich links von uns, ist mit seinen 51m und dem weißen Putz ein Wahrzeichen der Stadt.

Die Museumsmeile besteht aus dem Kunstmuseum Ravensburg und dem interaktiven Museum Ravensburger, wo Groß und Klein zum Spielen eingeladen sind. Wir sind im Humpis-Quartier, einem der besterhaltenen mittelalterlichen Wohnquartieren in Süddeutschland. Humpis hieß eine Fernhandelsfamilie und die hat diesem Viertel mit dem Ensemble aus 7 Gebäuden ihren Stempel aufgedrückt. Man erlebt an Ort und Stelle die städtische Geschichte und Kultur von einst bis heute.

Ein Kapitel im Geschichtsbuch schreiben „Die Schwabenkinder“. In der Bachstraße gab es den Ravensburger Hütekindermarkt. Ab dem 16./17. Jahrhundert bis in den Beginn des 20. wurden 8-14jährige Jungs und Mädchen aus Vorarlberg, Graubünden, Tirol oder der Schweiz an oberschwäbischen Bauern „vermittelt“. Sie schufteten bis in den Herbst, oft auch barfuß, auf den Äckern, in den Ställen, auf den Hofanlagen, gegen Brot und manchmal ein Gewand, auch „Häs“ genannt. 

Wir wandern zum Marienplatz mit dem roten Rathaus (Wurzeln im 14. Jahrhundert) und dem 51m hohen Blaserturm. Zwei Brunnen weiter biegen wir nach links in die Eisenbahnstraße und schlendern zur Kirche St. Jodok (1385), die sich als unverputzte dreischiffige Basilika zeigt. Bis zum Bahnhof ist es nicht mehr weit, doch wir wollen noch verweilen.

Bildnachweis: Von DKrieger [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons

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