Ochsenwang: Durchs Schopflocher Moor und Randecker Maar im Zipfelbachtal


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Länge: 14.43km
Gehzeit: 04:16h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Viel landschaftlicher Reiz steckt in der Runde um Ochsenwang, gepackt in Naturschutzgebieten Schopflocher Moor, Unter dem Burz, Randecker Maar, Heiden am Schafbuckel und dem Auchtert. Eine Ortsbegehung in Ochsenwang mit Mörikehaus und der kleinen Kirche machen es richtig rund.

Ochsenwang liegt auf einer Hochfläche der Schwäbischen Alb. Start ist an der Bissinger Straße nahe einem Fabrikverkauf. Wir gehen gegen den Uhrzeigersinn und halten uns in südliche Richtung, kommen über den Bühl (813m), durchwandern Feldflur und Wiesen, Ziel: Schopflocher Moor mit Torfgrube.

Das Schopflocher Moor ist das einzige größere Hochmoor auf der Schwäbischen Alb und misst rund 76,5ha. Es entstand durch Verwitterung von Basalttuff aus einem Schlot des Schwäbischen Vulkans. Auf einer Tonschicht bildete sich ein Maarsee, der verlandete. Gegen Ende des 18. Jh. begann man mit dem Torfabbau. Erst 1942 wurde aus dem Areal ein Naturschutzgebiet und man versucht zu erhalten, was durch den Torfabbau nicht hingerichtet wurde. Durch das Torfmoor verläuft ein informativer Rundweg.

Nach dem Wanderparkplatz Torfgrube halten wir uns rechts, überqueren die L1212 (verbindet Randeck nördlich mit Schopfloch südlich), stoßen auf den Drittelwaldweg, dem wir ein Stück folgen. Es geht an der Hindenburghütte vorbei und über die Serpentinen des Hans-Schumann-Wegs talwärts, wo wir nach links in den Neidlinger Traufweg einbiegen, der uns an der Weistenbühl-Hütte durch den Wald in nördliche Richtung bringt sowie ins NSG Unter dem Burz. Das Gebiet ist aufgrund seiner Vielseitigkeit durch Wacholderheiden, Wiesen zum Teil mit Streuobst, Bächen und feuchten Senken geschützt.

Wir gehen bergauf zum Schafbuckel (801m), so genannt, weil Schafe ihn abgrasten und im Ergebnis Wiesenflächen und Heiden schufen, womit sie immer noch befasst sind. In der Nähe ist das Heidenloch, benachbart die Burgstelle Randeck (um 1280), am Albtrauf gelegen und heute lediglich im Boden kenntlich. Gut 9km sind wir gewandert und machen uns auf ins Naturschutzgebiet sowie Geotop Randecker Maar im Zipfelbachtal.

Das Randecker Maar ist ein einstiger Vulkanschlot. In der Senke war ein Maarsee. Das Gebiet ist für Vögel auf der Durchreise bedeutsam, die den talartigen Einschnitt nutzen, um geschmeidig vom Vorland auf die Albhochfläche ohne die hier sonst üblichen Stufen emporzusegeln. In der Forschungsstation Randecker Maar wird darüber genau buchgeführt: ornithologisches Langzeitmonitoring.

Wir folgen dem Zipfelbach, an den Rand von Hepsisau, biegen in den Hirschäckerweg und dann den Auchtertweg, an dem auch eine Schutzhütte und eine Grillstelle zu finden ist. Es geht am Auchtert (813m) längs, der mit Heidelandschaft bestückt ist.

Alsdann gehen wir zurück nach Ochsenwang – mit Prosa, wer mag. Vom Januar 1832 bis Oktober 1833 war der Lyriker Eduard Mörike (1804-1875) vor Ort, was Ochsenwang damit feiert, ein Mörikehaus für Literatur anzubieten. Mörike amtierte dort als Stellvertreter in einem Pfarramt.

Einige Arbeiten von Mörike entstanden hier am Albtrauf. Eine Novelle aus seiner Zeit in Ochsenwang war „Maler Nolten“ und dessen traurige Geschichte über Liebe, ungute Wahrheit und Tod. In der Novelle sind auch die bekannten Zeilen: „Frühling lässt sein blaues Band / Wieder flattern durch die Lüfte …“, dass so manch einer hat auswendig lernen müssen. Gegenüber dem Mörikehaus ist die kleine evangelische Kirche aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.

Bildnachweis: Von --Xocolatl (talk) 21:02, 7 August 2008 (UTC) - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link

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