Neu-Listernohl


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Direkt am Nordende des Biggesees, wo die mächtige Staumauer die Bigge zurückhält, liegt der Attendorner Ortsteil Neu-Listernohl. Im Hintergrund erhebt sich die Birkeshardt (425m), und von Westen her fließt die Ihne durch den Ort, die in Meinerzhagen im Märkischen Kreis entspringt und hier nach etwas über 12km in die Bigge mündet.

Ursprünglich hieß der Attendorner Ortsteil einfach nur Listernohl und lag etwas weiter südlich, an der Stelle, an der die Lister in die Bigge mündete. Heute befindet sich dort die Staumauer, die die Listertalsperre vom Biggesee trennt, und das ehemalige Dorfgelände liegt unter Wasser. Die Einwohner von Listernohl gehörten damit zu den rund 2.500 Menschen, die in den 1960er Jahren während des Baus der Biggetalsperre umgesiedelt werden mussten.

Neu-Listernohl entstand auf dem Reißbrett, was man dem Ort bis heute anmerkt. Dennoch wurde es 1983 zum Golddorf gekürt in dem Wettbewerb, der damals noch Unser Dorf soll schöner werden hieß, was nicht zuletzt dem Engagement der Einwohner zu verdanken war.

Der Überflutung fielen mehrere Ortschaften zum Opfer, unter anderem das Dörfchen Weuste. Genau genommen stand es schon 1912 bei der Flutung der Listertalsperre unter Wasser. Es ist insofern interessant, als es der Geburtsort von Domkapitular Alexander Schnütgen war. Wer sich für Kunst interessiert, kennt vielleicht das nach ihm benannte und von ihm gegründete Museum in Köln. Er sammelte mittelalterliche Kunst und hatte die heute versunkene Augustinus-Kirche Listernohls mit allerlei barocker Ausstattung versehen. Auch in Neu-Listernohl gibt es wieder eine Augustinus-Kirche, freilich in deutlich jüngerem Baustil. Dorthin wurde unter anderem der Hochaltar mit Drehtabernakel gerettet, sowie beeindruckende Figuren der Apostel Petrus und Paulus.

Ganz in der Nähe liegt die Justizvollzugsanstalt Attendorn. Ein Gefängnis ist zwar nicht unbedingt eine touristische Sehenswürdigkeit. In diesem Fall geht es aber um das historische Gebäude, in dem ein Teil der JVA untergebracht ist. Es handelt sich dabei um das ehemalige Kloster Ewig der Augustiner. Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden die Klostergebäude, in denen zu Beginn der Prior und zwölf Brüder lebten.

Diese älteren Gebäude wurden teilweise abgerissen, als 1726 neue Bauten entstanden. Sehenswert sind vor allem die verschiedenen, zum Teil reich mit Barockschmuck versehenen Portale. 1803 wurde das Kloster der weltlichen Herrschaft übergeben. Die Klosterkirche wurde abgerissen und nach mehrmaligem Eigentümerwechsel gelangte die Anlage 1898 in den Staatsbesitz. Zeitweilig residierte darin eine Oberförsterei. 1968 schließlich richtete das Land Nordrhein-Westfalen darin die erste offene JVA des Landes ein.


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