Markdorf-Rundwanderung (am Balkon zum Bodensee)

Markdorf liegt zwischen Friedrichshafen und Salem, am Fuße des Gehrenbergs. Das Städtchen begreift sich als „Balkon zum Bodensee“, der rund 6km entfernt ist. Wir klettern sozusagen einmal rund um das Balkongeländer, im munteren Auf und Ab, genießen etliche herrliche Aussichten auf das „schwäbische Meer“ im Dreiländereck.

Start ist der Bahnhof Markdorf und wir schlendern gen Norden in den schönen Ortskern mit Bischofschloss, Hexenturm mit Museum und der Kirche St. Nikolaus nebst Kirchpark. Das Bischofsschloss Markdorf mit Treppengiebeln, wo die Fürste von Konstanz manchen Sommer residierten, hebt sich markant hervor und wurde um 1300 erstmalig erwähnt. Die Burg an der Stadtmauer wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einem stattlichen Wohnturm ausgebaut. Aus der Zeit stammt der Rittersaal, der für Veranstaltungen genutzt wird.

Im 18. Jahrhundert erfolgte ein Langhausausbau (Neues Schloss) und eine Scheuer wurde errichtet. Das Gesamtensemble wurde viele Jahre als Hotel genutzt, das schloss Ende 2017, geblieben ist gähnende Leere. Die Idee dort das Rathaus aus den 1960ern unterzubringen, das energetisch saniert werden muss, wurde per Bürgerentscheid gekippt.

Der Hexenturm aus dem 13. Jahrhundert, auch mit Treppengiebeln, beherbergt im Obergeschoss ein Handwerksmuseum. Bleiben wir noch ein wenig historisch und werfen einen Blick zur Kirche St. Nikolaus. Die ist gotisch, von 1370, hat einen überragenden Turm, Fundamente aus der Zeit der Karolinger, etlichen Figurenschmuck und einen glänzenden Hochaltar aus der Zeit um 1870.

Wir bleiben noch ein wenig auf dem Glaubensweg, wandern gen Osten an einer Kapelle bei einem Park mit Spielplatz vorbei, kommen per Pestalozzistraße zum Friedhof und an der mittelalterlichen Mauritiuskapelle vorüber, in der Fresken aus dem 15. Jahrhundert erhalten sind.

Aufwärts geht’s weiter durch Möggenweiler und mit Feldbegleitung unter der Ravensburger Straße (B33) durch nach Leimbach hinab. Das umrunden wir südlich, entlang der Brunnisach. Wenn sich Wald anbahnt, geht’s nochmal aufwärts durch den Wald am Franzensberg. Linkerhand, wenn wir mit Waldrand wieder abwärts wandern, erstreckt sich das Hepbacher-Leimbacher Ried.

Über die Riedheimer Straße gelangen wir erneut in einen kleinen Waldabschnitt, in dem sich zur Linken die beiden Raderacher Weiher befinden, auch zur Linken läge dann das Entsorgungszentrum Weiherberg. Wir genießen Ausguck am Rande eines Biotops und kommen an Kunst im Raum vorbei auf dem Weg nach Riedheim, wo wir nach Lipbach weiterwandern, Bäche und Bahn kreuzen unsere Route durch die Feldflur.

Am Kärtlerweg, den wir nach Lipbach begehen, stehen Kunststücke wie das Hintertürchen. Nördlich des Feldes ist das Segelfluggelände Markdorf. Wir kommen durch Stüblehof, passieren den Espengraben, wandern mit dem Ochsenbach zurück über das Balkongeländer nach Markdorf zum Bahnhof.

Bildnachweis: Von Dietrich Krieger [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons