Karden (Treis-Karden)


7 Bilder
Artikelbild

Rund vierzig Kilometer vor Koblenz liegt links der Mosel der Ort Karden, der sich 1969 mit dem rechts der Mosel liegenden Treis zur Gemeinde Treis-Karden zusammenschloss. Bei Karden mündet der 20km lange Brohlbach, der bei Düngenheim entspringt, in die Mosel. Zuerst fällt die weiß verputzte und doppeltürmige große katholische Pfarrkirche St. Castor ins Auge, die auch Moseldom genannt wird. Die ehemalige Stiftskirche geht zurück auf den Ursprung Kardens und man begegnet diesem aller Orten in Karden: Castor.

Um 350 gründete der Priester Castor genau hier eine christliche Gemeinde. Die Kirche ist ihm geweiht und etliche Straßen sind nach ihm benannt. Castor von Karden lebte mit einigen Getreuen als Einsiedler an der Mosel und missionierte die Menschen. An dieser Wirkungs- und Grabstätte des heiligen Priesters entstand ein Kollegiatsstift, wovon die Kirche St. Castor aus dem 12. Jahrhundert erhalten ist. Castors Gebeine siedelten zu einem großen Teil im 9. Jahrhundert in die St. Kastorkirche nach Koblenz über.

Zum St.-Castor-Stift gehörte einst die Georgskapelle, die heute als evangelische Kirche genutzt wird. Erbaut wurde sie um 1340 als Kapelle St. Georg. Der Stiftbesitz wurde 1805 durch die damalige französische Verwaltung versteigert und St. Georg zu einem Pferdestall. Etwas über fünfzig Jahre später erfolgte der Umbau zur Kapelle.

Es empfiehlt sich ein Rundgang von hier aus. Nahe der Kapelle steht ein schmuckes Haus an der Moselstraße 32. Der sehr liebevoll restaurierte Gebäudekomplex besteht aus massivem Untergeschoss, schmucken mit Schnitzerei verziertem Fachwerk und einem Stübchen-Anbau. Das Ensemble wurde in den Jahren zwischen 1446 und 1765 gebaut. Auffällig in der Moselstraße 18 ist das ehemalige kurtriersche Amtshaus. Der Bruchsteinbau fällt durch die vorwitzigen Fachwerkerkertürmchen und den Treppenturm auf. Es stammt aus dem Jahr 1562.

Nach Unterquerung der Bahnlinie gelangt der Besucher in die St. Castor Straße. Sie ist gesäumt von gepflegten Altstadthäuschen. Eine Besonderheit ist das Haus Korbisch in der Castor Straße 1. Der spätromanische Putzbau mit einem Turm wird auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert, die Fenster stammen aus dem 9. Jahrhundert. Der Korbisch ist das alte Wohngebäude des Propstes und ehemalige Stiftsschule. Es beinhaltet gotische Wandfresken vom Ende des 15. Jahrhunderts. Fotos davon sind im Stiftsmuseum zu finden.

Ein ganz besonderer Hingucker ist das Gefache des Hauses mit der Nummer 23 in der St. Castor Straße. Es wurde 1587 erbaut und hier hat sich ein Zimmermann einen Titel verdient, möchte man annehmen. Rauten, Symmetrie, geschweifte Andreaskreuze und gebogene Streben. Meisterlich. Hier schien damals Geld zu sein und es wohnten vornehmlich wohlhabende Familienmitglieder des Stifts in den schmucken Häusern. Auch auf den weiteren Wegen in Richtung Stiftskirche und Stiftsmuseum flankieren geschichtsträchtige Bauten die Gassen, ob am Buttermarkt oder Lindenplatz.


Kostenlose Prospekte für Deinen nächsten Wanderurlaub
Wähle aus Hunderten von Wanderkatalogen und Informationsbroschüren Dein nächstes Wanderziel. Die Prospekte kommen gratis und versandkostenfrei per Post frei Haus!

Wandertouren in direkter Nähe
Es gibt weitere schöne Touren in der direkten Umgebung. Schau dich um und finde Deinen Weg!
Artikelbild
Art:
Rundtour
Länge:
7.41km
Gehzeit:
03:03h

Diese schöne Wanderung an der Mosel zwischen Karden und Pommern folgt auf der Nordroute der offiziellen Strecke des Lenus-Mars-Weges. Da der Lenus-Mars-Weg...

Artikelbild
Art:
Strecke
Länge:
5.32km
Gehzeit:
01:39h

Die Treverer waren eine Volksgruppe der Kelten und siedelten entlang der Mosel. Daraus erklärt sich auch der Name von Deutschlands ältester Stadt,...

Artikelbild
Art:
Strecke
Länge:
5.75km
Gehzeit:
01:42h

Zwischen Karden und Müden in der Schiefereifel, direkt an der Mosel, befinden sich die nördlichsten Vorkommen von wilden Buchsbaumbeständen in...

Weitere Touren anzeigen
Die Wandertour wurde zu Deiner Merkliste hinzugefügt