Ile de Rhinau: Spaziergang zwischen Rhein und Grand Canal im Elsass

Eine Naturschutzwanderung erleben wir heute, umkreisen ein Naturschutzgebiet entlang zweier Wasseradern im Elsass, gleich hinter der Deutsch-Französischen Grenze. Beim Nachbarn heißt das Gebiet: Réserve naturelle nationale de l'île de Rhinau. Hier hat sich ein kleiner Dschungel entwickelt, zwischen dem Rhein/Rhin östlich und dem Grand Canal d’Alsace westlich. Unsere Runde dehnt sich dazwischen von Nord nach Süd aus.

Wir starten südöstlich von Diebolsheim, nahe dem Kraftwerk Rhinau, einem Laufwasserkraftwerk zur Stromerzeugung. Auf der deutschen Seite liegen in der Nähe der Vergnügungspark Rust nordöstlich und Weisweil südöstlich unserer schmalen Schlaufe um die Insel. Die erstreckt sich mit ihren verschiedenen Biotopen, darin etliche seltene Tier- und Pflanzenarten, über rund 10km in der Nord-Süd-Ausdehnung sowie bis zu 400m in der Breite.

Man kann das Gebiet frei erkunden oder mit einer Anmeldung auch mit einer Gruppenführung. Wir wandern gen Süden mit dem Grand Canal d’Alsace zu unserer rechten Seite. Der Kanal wurde vom Rhein abgezwackt. Der „große Kanal des Elsass“ wurde als Rheinseitenkanal zwecks Schifffahrt und Stromerzeugung erbaut. Der Versailler Vertrag gestattete es Frankreich zur Nutzung von Wasserkraft, das Rheinwasser abzuzweigen. Das erste Kraftwerk in Kembs, 100km südlich von Diebolsheim, wurde 1932 fertig, die anderen drei (Ottmarsheim, Fessenheim, Vogelgrün) in den 1950er Jahren. Der Grand Canal d’Alsace zieht sich nicht in einem durch, sondern wird immer mal wieder vom Rhein abgetrennt.

Wir kommen an den Südzipfel der Ile de Rhinau, wo eine der Stellen ist, an der der Kanal abgezweigt wird. Jetzt wandern wir gen Norden und haben den Rhein zu unserer rechten Seite. Im Norden der Runde um das Biotopmosaik mit Wald, Aue und Feuchtgebieten fließen Kanal und Rhein wieder zusammen und wir sind am Ausgangsort.

Bildnachweis: Von Jean-Michel Priaux from Alsace, France [CC BY 2.0] via Wikimedia Commons