Frankfurt-Oberrad


Oberrad ist seit 1900 ein Stadtteil von Frankfurt. Oberrad liegt südlich des Mains und wird auch gerne als Frankfurts Gemüsegarten bezeichnet oder als das Dorf vor der Stadt, obwohl es hier auch Hochhäuser gibt. Trotzdem ist es gebietsweise herrlich grün und Wohnhäuser stehen gleich neben den Gewächshäusern.

Umgeben ist der Ort von Feldern. Aus Oberrad beziehen nicht nur die Frankfurter die sieben Kräuter ihrer Grünen Soße. Die Grie Soß besteht in Frankfurt traditionell aus Schnittlauch, Petersilie, Kresse, Kerbel, Pimpinelle, Sauerampfer und Borretsch. Zur cremigen Basis werden oft saure Sahne oder auch Schmand verwendet, leichtere Versionen nehmen lieber Joghurt.

Die Grie Soß gibt es in unterschiedlichen Varianten, allen aber muss die ausgewogene Kräutermischung zugrunde liegen, die von den Gärtnern in Oberrad verpackt und beispielweise in der Frankfurter Kleinmarkthalle verkauft werden. Jede Kräuterart darf maximal 30% der Gesamtmenge ausmachen. Saison ist vom Gründonnerstag bis zum ersten Frost. Ganzjährig steht das Grüne-Soße-Denkmal für die Passion der Oberrader. Seit 2007 steht das Denkmal für ein Gericht im Bereich des Frankfurter Grüngürtels in Oberrad: sieben in unterschiedlichen Grüntönen gestaltete Gewächshäuser, in jedem ein Schriftzug für das entsprechende Kraut.

Mit der Grünen Soße verbunden sind die weiteren „Gs“, in Oberrad: Gerbermühle und Goethe. Was als Goethes Leibspeise gehandelt wird, nämlich die Grüne Soße, hat er vermutlich nicht mal gekannt. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) war Genießer, aber, so die Fachleute, die Grüne Soße war erst nach Goethe in Frankfurt und von daher ist es auch Legende, dass das Ursprungsrezept aus dem Kochbuch von Goethes Mutter gekommen sei – sie hatte wohl gar kein eigenes Kochbuch.

Goethe war aber wohl in den Jahren 1814 und 1815 öfter Gast in der Gerbermühle. Die liegt östlich in Oberrad, am Mainufer und nahe zum Nachbarstadtteil Offenbach-Kaiserlei und der Staustufe Offenbach. Die Gerbermühle wurde wahrscheinlich um 1600 erbaut uns diese gehörte zum Wasserhof aus dem frühen 14. Jahrhundert. Zu sehen ist lediglich ein Gebäude als Rest der einstigen Gutsanlage. Nach Verfall und Wiederaufbau ist die Gerbermühle heute ein Ausflugsziel mit Sommerterrasse und Hotelbetrieb sowie Restaurant.

Unter Denkmalschutz steht in Oberrad das Empfangsgebäude des Bahnhofs Frankfurt-Oberrad, der eine Zwischenstation der Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn von 1848 war. Da der Bahnhof etwas entfernt von der Ortsbebauung war und sich als Verkehrsmittel in die Innenstadt oder nach Offenbach eher die Straßenbahn anbot, wurde der Bahnhof 1987 aufgegeben. Das zweigeschossige Gebäude aus Sandstein steht seit 1862 und erhielt 1924 das Mansarddach. Am südlichen Ortsrand von Oberrad steht die katholische Herz-Jesu-Kirche aus dem Jahr 1893 im Stil der Neogotik.


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