Frankfurt-Niederursel


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Niederursel ist das Mühlendorf am Urselbach, einem rund 16km Fluss, der in Heddernheim in die Nidda mündet. 42 Mühlen standen einst am Urselbach und etliche davon in Niederursel. In dem fachwerkreichen Stadtteil stehen noch einige Mühlen, deren Räder zwar nicht mehr klappern, deren Geschichte jedoch noch lebendig ist. In der Hohen Mühle sind Kleinbetriebe angesiedelt, Gäste erfreuen sich der Papiermühle, die 1746 als barockes Fachwerkgebäude errichtet worden ist, gewerblich wird die Schilamühle genutzt, die Obermühle ist Teil eines Pferdehofs.

In der Tabakmühle wurden Blätter getrocknet. Die Tabakscheune stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist denkmalgeschützt. Heute dient sie Wohnzwecken. In der Alten Schmiede, wird immer noch der Hammer geschwungen. Hier ist eine der ältesten Schmieden Frankfurts noch in Betrieb. Ein weiteres barockes Fachwerkgebäude mit Zierfassade ist die Gaststätte Zum lahmen Esel aus dem 18. Jahrhundert – 200 Jahre Gastfreundschaft kann man sich hier auf die Fahne schreiben.

Früher war der Ort Ursella, der erstmalig 1132 erwähnt wurde, über Jahrhunderte zweigeteilt und gehörte zu den Bezirken Frankfurt und Nassau. So standen sich gleich zwei Rathäuser schräg gegenüber in Alt-Niederursel. Seit 1898 ist Niederursel vereint. Das Frankfurter Rathaus wurde 1716 mit Zierfachwerk ausgeführt. Das Solmsche Rathaus gegenüber entstand nur zwei Jahre später, ebenfalls mit Zierfachwerk.

Stutzt man erst bei der Betrachtung des Betonwunderwerkes, lohnt sich ein Kennerblick auf das monolithische Gebäude, denn mit der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche, deren Betonturm und Kupferdächer über das Fachwerkensemble ragen, hat Niederursel eine baulich höchst interessante Kirche zu bieten. Martin Elsaesser, ein Mitarbeiter von Bauhaus-Siedlungserdenker Ernst May, hat sie entworfen.

Die Gustav-Adolf-Kirche steht auf oktagonalem Grundriss und wurde 1927-28 aus Beton gegossen. Die Gustav-Adolf-Kirche ersetzte die ältere Georgskapelle. Deren erhaltene Teile wurden in den modernistischen Betonbau integriert: Das Kruzifix und geschnitzte Schriftbänder aus dem Jahr 1613, der romanische Türsturz und ein Dreipassfenster sowie Grabsteine.

Am Fuße der ehemaligen Georgskapelle ist nach wie vor der Gehorsam zu finden. An einer Prangerkette wurden damals Verbrecher angebunden, freigegeben für Spott und Hohn, die ganz frühe Form von Internetmobbing – und nachts wurden sie wieder hinter die Türe ins dunkle Loch gesperrt. Kurze Ansprache an Wandersleute: Seid gehorsam, wenn ihr nach Niederursel reist und geht so viel wie möglich zu Fuß, denn es gibt viele hübsche Dinge zu sehen, doch für parkende Fahrzeuge ist wenig Platz im alten Ortskern.


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