Essen-Überruhr


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Der Essener Stadtteil Überruhr entstand aus den Bauernschaften Hinsel nördlich und Holthausen südlich. Beide Ortsgründungen liegen im 11. Jahrhundert. Beide entwickelten sich von der Landwirtschaft zu Zechenstandorten und heute zu Wohngebieten. Hier lässt es sich zentrumsnah und dennoch in einer Landschaft mit viel Grün leben. Die Ruhr beschreibt einen hübschen Bogen um Hinsel.

Am Ufer der Ruhr liegt östlich in Hinsel der Ludwig-Kessing-Park. Wer auf dem Leinpfad an der Ruhr auf dem Ruhrhöhenweg unterwegs ist, kommt am Ludwig-Kessing-Park vorbei. Der Ludwig-Kessing-Park liegt etwas oberhalb der Ruhr und von hier aus hat man einen fantastischen Blick über die Flusslandschaft. Ludwig Kessing (1869-1940) war ein in Überruhr geborener Bergmann, etwas wider Willen, da er lieber studiert hätte, aber nach dem Tod seines Vaters in dessen Fußstapfen treten musste, mit 14 Jahren. 42 Jahre hielt er die Knufferei durch. Kessing verfasste seit seinem 16. Lebensjahr Gedichte, Liedtexte und Theaterstücke aus dem Reich der Kohlen, Schächte und Schlagenden Wetter.

Südöstlich des Ludwig-Kessing-Parks liegt das Wichteltal mit dem Holteyer Hafen, der 1880 stillgelegt wurde. Bis dahin diente der Holteyer Hafen der Ruhrschifffahrt als Sicherheitshafen bei ungünstiger Wetter- und Wasserlage. Hübsch verwunschen scheint es hier, bei einem Spaziergang über die erhaltene Ruhrsandsteinbrücke. Zu sehen sind Reste des Hafenbeckens und der gepflasterte Treidelpfad über die Brücke.

Ebenfalls denkmalgeschützt ist die evangelische Stephanuskirche aus dem Jahr 1881 in der Langenberger Straße 434. Mit 250qm ist die Stephanuskirche einer der kleinsten Kirchbauten Essens. Die Kirche wurde im Stil der frühen Gotik gestaltet und wirkt im Inneren wie eine Hallenkirche durch die Proportionen von Haupt- und Querschiffen.

Im Wichteltal zwischen Hinsel und Holthausen in den Ruhrauen finden sich Mauerreste der Zeche Mönkhoffsbank, die von 1673 bis 1867 Steinkohle abbaute. Ein Förderschacht ist erst für 1831 belegt. Man muss schon ein wenig genau gucken, um die von der Natur zurück eroberten Ruinenteile des Bruchsteinschachtgebäudes aus der Zeit um circa 1830 zu finden. Das Gebäude der ehemaligen Schmiede wurde zu einem Wohnhaus umgestaltet.

Das Wichteltal wartet mit einer weiteren Sehenswürdigkeit auf. Idyllisch von Wald und Wiesen umgeben liegt die Friedenskapelle der Heiligen Eucharistie, nahe der Mönkhoffstraße. Die Kapelle wurde 1961 im Jahr des Eucharistischen Weltkongresses in München hier gebaut. Eucharistie (Danksagung) bezeichnet das Abendmahl. Am 1. Mai jeden Jahres findet eine sternförmige Prozession aus der Umgebung zur Friedenskapelle statt.

Ein weiterer Sakralbau, auch neueren Datums, aber architektonisch ganz anders, ist die Kirche St. Suitbert. Der Stahlbeton-Schalenbau in Holthausen, fachlich ausgedrückt: hyperbolische Paraboloidschale, wurde 1964 gebaut und erinnert seitlich betrachtet ein bisschen an die Mundpartie eines Walfischs.

Die Zeche Heinrich ist ein Punkt auf der Route der Industriedenkmäler in Überruhr-Holthausen. Die Zeche Heinrich förderte von 1852 bis 1968 Steinkohle. Zu sehen ist der Förderturm und es gibt auch noch Betriebsamkeit vor Ort. Aus Heinrich 3 wird Grubenwasser für die Trinkwassernotreserve der Stadt Essen gewonnen. Zudem muss die Zeche Heinrich ständig ausgepumpt werden – unter der Erde ähnelt das Ruhrgebiet den Lebensbereichen von zig emsigen Maulwurffamilien – denn Holthausen liegt über Oberhausen und dessen City würde vom Wasser der Grube Heinrich überschwemmt werden.

Ein Zeitzeuge aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert ist der Rahmannshof im Schaffelhofer Weg 67. Das Fachwerkhaus entstand 1799. Die Gefache sind ausgemauert und der Rahmannshof ist heute bekannt für sein Gestüt. Wo einst Grubenpferde am Gras zupften, tummeln sich heute rund sechzig Rösser, vornehmlich Dressur- und Springpferde.


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