Burg-Gräfenrode (Karben)


Burg-Gräfenrode ist der nördlichste Stadtteil von Karben in der Wetterau. Rund 1.400 Menschen leben in Burg-Gräfenrode. Das Rode am Ende des Namens weist auf eine Gründung im 11. oder 12. Jahrhundert als Rodungssiedlung hin. Burg-Gräfenrode wurde erstmals 1405 urkundlich genannt. Im 15. Jahrhundert soll es im Dorf mindestens zwei Burgsitze gegeben haben. Heute noch erhalten ist die Oberburg mit Lieselturm und Teile der Burgmauer.

Die Oberburg liegt im Norden von Burg-Gräfenrode und wurde 1429 erstmals erwähnt. 300 Jahre lang lebten die von Carbens hier, danach hatte es sich ausgestorben. Im gotischen Stil wurde die Burg seinerzeit erbaut. Im 16. Jahrhundert im Stile der Renaissance erweitert. In der Südwand des Kernbaus ist ein Wappenstein eingemauert, mit der Zahl 1565 darauf. Er soll aus einem Torbau stammen.

Die viergeschossige (mit Dachgeschoss) Oberburg mit Mansarddach (18. Jahrhundert) und rundem Treppenturm mit Welscher Haube im Stile des Barock auf der Schmalseite im Norden hat axial angebrachte Fensterreihen, die im 19. Jahrhundert erneuert wurden. Die Burg wird seit 1867 von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt. Um die einstige Wasserburg, deren Gräben bereits nach dem Dreißigjährigen Krieg zugeschüttet worden sind, verlief eine Wehrmauer. Der rund ein Hektar große Burggarten ist für die Öffentlichkeit zugänglich und wird als Freizeitplatz genutzt.

Von der Ringmauer ist ein Turm erhalten geblieben, der die Südostecke absicherte. Der Lieselturm stammt aus dem Jahre 1563, ist unten massiv in Stein gebaut und hat ein Fachwerkobergeschoss. Der Lieselturm schützte das Burgtor und den Zwingereingang, auch diente er als Verlies. Durch ein spitzbogiges Sandsteinportal geht es in den Innenraum. Nach unten durch den Boden wurden die Gefangenen versenkt. Doch auch oben unter dem Zeltdach wurden Verbrecher eingepfercht.

Die Verpflegung kam durch eine Futterklappe an der Südseite des Lieselturms. Die gusseiserne Platte mit einem Relief, worauf das jüngste Gericht dargestellt ist, ist vor dem Lieselturm aufgestellt. Natürlich ranken sich auch Geschichten von unterirdischen Verbindungsgängen und einer gefangenen Liesel um den Turm – aber die lässt man sich am besten vor Ort erzählen.

Die evangelische Pfarrkirche im Ortskern von Burg-Gräfenrode zählt zu den sogenannten Reinhardskirchen (nach den Grafen Reinhard 1680 - 1736) und ist auf die Bauzeit um 1726 datiert. Nachdem die mittelalterliche Kirche an der Stelle nicht mehr tragfähig war, entstand der heute sichtbare dreiseitig abgeschlossene Saalbau mit Turm, Glockenstube und Haubendachreiter. Innen ist die Kirche noch nahezu genau so erhalten wie im 18. Jahrhundert. Die Holzemporen wurden mit Darstellungen der Apostel und Evangelisten bemalt. Die Ausstattung der Kirche ist einfach und hübsch.


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