Altstadtrundgang Quedlinburg (UNESCO-Weltkulturerbe)


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Länge: 7.06km
Gehzeit: 01:44h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Für die Welterbestadt Quedlinburg im Bodetal darf man sich gern ein wenig Zeit nehmen, denn es gibt viel zu entdecken. Wir unternehmen einen geschichtsträchtigen Rundgang durch die über tausend Jahre alte Stadt am Fuße des Harzes. Dabei durchstreifen wir die Grünanlagen ebenso, wie die in Stein gemauerte Vergangenheit mit der Altstadt, der Stiftkirche, dem Schloss und den bedeutenden Söhnen der Stadt.

Seit 1994 ist Quedlinburg UNESCO-Weltkulturerbe. Der historisch bebaute Stadtkern erstreckt sich auf mehr als 80ha mit 800 Jahren Fachwerkbaukunst. Die Häuser am Burgberg oder rund um den Marktplatz werfen ihre Schatten auf die schmalen gepflasterten Gassen. Hier ist Mittelalterflair spürbar. 1179 wurde erstmals eine Stadtbefestigung der Altstadt genannt. 27 Türme gab es. Wahrzeichen ist der Schlossberg auf dem Sandsteinfelsen mit der Stiftskirche, die einen Domschatz beherbergt. Aber der Reihe nach.

Unser Altstadtrundgang beginnt am Bahnhof in Quedlinburg. Von dort aus gehen wir gegen den Uhrzeigersinn durch die Bahnhofstraße. Links ist der Aulnoye Aumerie Platz, rechts der Friedrich Ebert Platz. Wir biegen in die Kaiserstraße ein und kommen am Kaiserturm vorbei. Der ist einer der Türme, die sich erhalten haben. Er wurde zu Wohnzwecken umgerüstet.

In der Neustadt steht die evangelische Nikolaikirche, die erstmals 1222 genannt wurde. Ihre Doppeltürme sind 72m hoch. Der Glockenturm kann bestiegen werden. Links geht es in den Steinweg und wir passieren die Mühlgräben. Sie versorgten die Menschen mit Trink- und Waschwasser und die Maschinen mit Antriebskraft.

Wir machen einen Schlenker über den GutsMuths-Platz. Dieser GutsMuths ist keine modische Schreiberscheinung. Johann Friedrich GutsMuths wurde 1759 in Quedlinburg geboren und war Mitbegründer des Turnens. Nahe dem Geburtshaus steht ein Denkmal.

Wir kommen durch die Hölle (Pölle) zum Schuhhof, einem kleinen Viertel der Schuhmacher, die von ihren Werkstätten aus direkt auf die Straße heraus verkauften.

Durch einen unscheinbaren engen Gang nähern wir uns der Marktkirche und dem Marktplatz mit dem markanten Rathaus, einem Werksteinbau, der im Kern auf das frühe 14. Jahrhundert zurückgeht. Hier steht auch der Quedlinburger Roland, eine der ältesten erhaltenen Rolandfiguren (1460). Man sieht die Türme der Marktkirche St. Benedikti (1233).

Wir kommen zum ältesten Fachwerkbau Quedlinburgs, dem Fachwerkmuseum Ständerbau. Das Haus stammt aus der Zeit um 1346. Die Ausstellung zeigt die Geschichte des Ständer- und Fachwerkbaus vom 14. bis zum 20. Jahrhundert und einzelne Stile des Quedlinburger Fachwerkbaus. Mehr als 1.300 Fachhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten stehen in Quedlinburg.

Als nächstes sehen wir das Kirchengebäude St. Blasii, dessen Vorgängerbau auf das 10. Jahrhundert zurückgeht. Der Umbau im Barockstil wurde 1715 beendet. Die einstige Kirche hat einen mächtigen Altar und dient heute der Kultur. Von hier aus streben wir dem Schloss Quedlinburg entgegen. Westlich der Streckenführung könnten wir einen Abstecher zu den Türmen unternehmen: Sternkiekerturm, Lindenbeinscher Turm, Pulverturm, Kruschitzkyturm.

Doch nun zum Wahrzeichen am Schlossberg mit den Sehenswürdigkeiten Stiftskirche St. Servatius mit dem Quedlingburger Domschatz, Schlossmuseum, 3-flügeliges Renaissance-Schloss, Wohnhaus der Stiftsfrauen und die Schlossbergklippen. Der auch so genannte Quedlinburger Dom ist ein Beispiel hochromanischer Baukunst und entstand in der Zeit von 1070 bis 1129 mit beeindruckender Krypta. In der Domschatzkammer sieht man beispielsweise den Elfenbeinkamm aus dem 7./8. Jahrhundert, genannt Heinrichskamm, und zahlreiche Reliquien.

Beeindruckend ist auch das Schlossmuseum mit Stuck und Einrichtungen von Barock bis Empire sowie dem Raubgrafenkasten. Das ist keine Erfindung gegen Wohnraummangel von heute. Die kleine Unterkunft soll als Gefängnis für Graf Albrecht II. von Regenstein gedient haben.

Da ist es einem gleich nach mehr Luft und Freiheit, wo wir jetzt auch hingehen über die Kaiser-Otto-Straße, ab in den herrlichen Abteigarten, der sich ein wenig an den einstigen Barockgarten anlehnt, klassizistische und moderne Elemente beinhaltet.

Wir bleiben im Grün und gehen zur Parkanlage Brühl mit dem Klopstock-Denkmal. Friedrich Gottlieb Klopstock wurde 1721 in Quedlinburg geboren, als Dichter der Empfindsamkeit und als ältestes von 17 Kindern. Sein Geburtshaus am Schlossberg aus Fachwerk wird von einem auffallenden Säulenportal geziert.

Als nächstes wollen wir noch zum Bismarckturm auf der anderen Seite der Bode. Der Turm aus Granit, 1896 eingeweiht, steht im Johannishain auf dem Bleichberg. Der Park wurde im 19. Jahrhundert als Landschaftsgarten angelegt und ist auch ein Denkmal. Über Bergstraße und Klopstockweg gehen wir zum Bahnhof zurück.

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