Wanderung ins Naturschutzgebiet Haard - Hesselsbierg- Staebierg

Südlich von Luxemburg liegt das Städtchen Düdelingen (französisch: Dudelange) und es erstreckt sich das Schutzgebiet Réserve naturelle Haard - Hesselsbierg - Staebierg bis an die Grenze zu Frankreich. Hier wandern wir eine schöne Naturrunde mit einigen Aussichtspunkten. Düdelingen heißt auf luxemburgisch übrigens Diddeleng.

Das Naturschutzgebiet Haard - Hesselsbierg - Staebierg ist rund 600ha groß und damit das größte in Luxemburg, ist Teil der Europäischen Natura 2000 Gebiete, ist einstige Tagebauregion. Davon sind auch noch Zeugen vorhanden und die Schautafeln erläutern Natur und Kultur.

Start ist im Zentrum von Düdelingen, an der Rue de la Fontaine und der Bahn. Die Verwaltung ist östlich von uns, wir wandern gen Westen aufwärts und sind flugs außerhalb der Stadt, die rund 21.500 Einwohner zählt. Die Rue de la Tour bringt uns am Pfadfinderheim vorbei und durch die Landschaft mit Trockenrasen, Gestein und Waldbewuchs durch das Naturschutzgebiet. Unterwegs treffen wir auf Schautafeln zum Schutzgebiet und -zweck, zur Flora und Fauna sowie zum Minette-Abbau. Durch die Region führt auch der Minette-Trail von 90km Gesamtlänge.

Man sieht immer wieder Steilwände mit roten Felsen, Gesteinsbrocken, die von Moosen überzogen sind, wandert auf Pfaden und über Magerrasenflächen. Minette-Erz ist ein Eisenerz sedimentären Ursprungs, das im Süden Luxemburgs und in Lothringen abgelagert wurde. Das Wort Minette kommt aus dem Sprachschatz französischer Bergleute. Die letzte Luxemburgische Zeche schloss 1981 ihre Pforten. Es war nicht mehr lukrativ, Minette abzubauen und zu verhütten, da es gemessen an Importerzen einen relativ geringen Eisengehalt hat, um 30% gegen ca. 60%.

Im Nu sind wir in Düdelingen und nutzen die Gelegenheit zu einer Besichtigung der doppeltürmigen neugotischen Kirche Saint Martin, die 1904 geweiht wurde, mit prächtiger Einrichtung und Ausmalung. Im Süden der Stadt lädt das Gelände mit Wasserturm, Pomphouse und einem Kulturzentrum zu einem Besuch.

Bildnachweis: Von Cayambe [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons