Wandern mit Kindern in Bayern – 7 Dinge die man beachten sollte


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Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern auch ein wunderbares Erlebnis für Familien. Es bietet die Möglichkeit, gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen, die Schönheit unserer Landschaften zu entdecken und gleichzeitig körperlich aktiv zu sein.

Doch gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Ein gelungener Wanderurlaub mit der Familie erfordert eine gute Vorbereitung, damit alle Familienmitglieder Spaß haben und sicher unterwegs sind.

Bayern, mit seinen malerischen Alpen, grünen Wiesen und tiefen Wäldern, ist ein besonders beliebtes Ziel für Wanderbegeisterte. Doch egal, ob man die Gipfel der bayerischen Berge erklimmt oder gemütliche Spaziergänge im Tal unternimmt, die richtige Planung ist das A und O.

Verpflegung und Snacks für Unterwegs

Unterwegs zu sein bedeutet auch, für ausreichend Verpflegung und vor allem Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Gerade Kinder benötigen regelmäßige Pausen und Snacks für Unterwegs die satt machen und für neue Energie sorgen.

Neben ausreichend Wasser sollten auch energiereiche Snacks wie Nüsse, Trockenfrüchte oder Müsliriegel eingepackt werden. Frisches Obst, belegte Brote oder auch mal ein hartgekochtes Ei bieten Energie und sind leicht zu transportieren.

In Bayern gibt es zudem viele Almhütten, die regionale Schmankerl wie Käsebrote oder Kaiserschmarrn anbieten – eine willkommene Stärkung während der Wanderung. Alles, was man mit in die Natur nimmt, sollte man auch wieder mit herausbringen.

Müll gehört nicht in die Natur, sondern in den Rucksack und später in den Mülleimer. Es ist wichtig, gerade den Kindern ein Bewusstsein für den Schutz der Natur zu vermitteln.

Die richtige Route auswählen

Die Wahl der richtigen Route ist vielleicht der wichtigste Schritt in der Vorbereitung eines Wanderurlaubs mit der Familie. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

Die richtige Route auszuwählen, ist also nicht nur eine Frage der Distanz oder der Höhenmeter, sondern vor allem eine Frage der Bedürfnisse und Fähigkeiten aller Familienmitglieder. Mit der richtigen Planung wird der Wanderurlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie. Hier kann man geeignete Wanderrouten in Bayern anschauen:

Familiengerechte Hotels und Unterkünfte in Bayern wählen

Ein gelungener Wanderurlaub mit der Familie beginnt und endet mit der richtigen Unterkunft. Nach einem langen Tag in den Bergen oder Wäldern Bayerns möchte man sich in einer gemütlichen, kinderfreundlichen Umgebung entspannen können. Eine gute Übersicht mit Familienhotels in Bayern mit Pool findet man hier.

Zuallererst sollte die Unterkunft sicher für Kinder sein. Das bedeutet zum Beispiel Treppenschutzgitter für Kleinkinder oder sichere Balkone und Terrassen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ausstattung.

Gibt es Kinderbetten, Hochstühle oder sogar eine kleine Spielecke? Ein familienfreundlicher Service, bei dem auch mal ein Glas Milch außerhalb der regulären Essenszeiten möglich ist, rundet das Angebot ab.

Eine zentrale Lage ist Gold wert. Wenn man direkt von der Unterkunft aus starten kann, ohne erst eine lange Anfahrt in Kauf nehmen zu müssen, spart das Zeit und Nerven. In Bayern gibt es zahlreiche Berggasthöfe oder Ferienwohnungen, die direkt an familienfreundlichen Wanderwegen liegen.

Ein Spielplatz direkt an der Unterkunft, ein Pool für eine erfrischende Abkühlung nach der Wanderung oder sogar ein Kinderprogramm mit Betreuung können den Urlaub für die Kleinen und Großen gleichermaßen bereichern.

Passende Ausrüstung für jedes Familienmitglied

Die richtige Ausrüstung ist das A und O für einen sicheren und angenehmen Wanderurlaub. Ein guter Wanderschuh ist das wichtigste Utensil. Er sollte fest sitzen, aber nicht drücken und über eine rutschfeste Sohle verfügen.

Auch die Kleidung sollte den Bedingungen angepasst sein: Atmungsaktiv, schnell trocknend und je nach Wetterlage auch wasser- und winddicht. Für die Kleinsten gibt es spezielle Tragehilfen oder Rückentragen, die das Wandern auch in schwierigerem Gelände ermöglichen.

Wichtig ist hier, dass diese gut sitzen und das Gewicht gleichmäßig verteilen. Ein kleines Erste-Hilfe-Set sollte immer im Rucksack sein. Es sollte Pflaster, Desinfektionsmittel, eine Pinzette und bei Bedarf auch spezielle Medikamente oder Allergiemittel enthalten. Das wird auch sehr gut in diesem Beitrag des Deutschen Alpenvereins erklärt.

Sicherheitsvorkehrungen

Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen, besonders wenn man mit der Familie in der freien Natur unterwegs ist. Die majestätischen Landschaften Bayerns, von den sanften Hügeln des Voralpenlands bis zu den schroffen Gipfeln der Alpen, bieten unzählige Möglichkeiten für Wanderungen.

Doch diese Schönheit birgt auch Risiken, die man nicht unterschätzen sollte. Die Wichtigkeit von Wettervorhersagen und Notfallplänen kann nicht genug betont werden. Das Wetter in Bergregionen kann schnell umschlagen, und was als sonniger Tag begann, kann sich rasch in ein Gewitter verwandeln.

Es ist daher unerlässlich, sich vor jeder Wanderung über die aktuelle Wettervorhersage zu informieren und entsprechend vorbereitet zu sein. Ein Notfallplan sollte immer parat liegen. Dies bedeutet, dass man sich über mögliche Fluchtwege im Klaren ist und sicherstellt, dass jemand, der nicht an der Wanderung teilnimmt, über die geplante Route informiert ist.

Der Umgang mit Wildtieren und Pflanzen ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Bayerns Wälder und Berge sind Heimat für viele Tiere, von harmlosen Eichhörnchen bis zu größeren Tieren wie Hirschen oder gar Bären. Es ist wichtig, Wildtieren mit Respekt und Vorsicht zu begegnen und sie nicht zu füttern oder zu stören. Ebenso sollte man sich über giftige Pflanzen informieren, um unangenehme Begegnungen zu vermeiden.

Grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen und Notrufnummern sollten jedem Wanderer bekannt sein. Ein kleiner Unfall, ein Sturz oder ein Insektenstich können schnell passieren. Es ist daher wichtig, grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen zu kennen und immer ein Erste-Hilfe-Set dabei zu haben. Notrufnummern, insbesondere die der Bergrettung, sollten gespeichert und leicht zugänglich sein.

Motivation und Spaß für die Kleinen

Kinder haben eine natürliche Neugier und Begeisterung für die Welt um sie herum. Doch lange Wanderungen können für die Kleinen manchmal anstrengend und ermüdend sein. Daher ist es wichtig, die Wanderung so interessant und spaßig wie möglich zu gestalten.

Ideen für Spiele und Aktivitäten während der Wanderung können den Unterschied ausmachen. Ob es sich um eine Schatzsuche handelt, bei der man unterwegs bestimmte Pflanzen oder Tiere "sammeln" muss, oder um das altbekannte "Ich sehe was, was du nicht siehst" - Spiele können die Wanderung auflockern und für Abwechslung sorgen.

Es ist nicht schwer, Kinder für die Natur zu begeistern. Die Vielfalt der Flora und Fauna Bayerns bietet unzählige Möglichkeiten, Kinder für die Naturwunder um sie herum zu sensibilisieren. Das Beobachten von Tieren, das Sammeln von Blättern oder das Erklimmen eines kleinen Felsens können zu spannenden Abenteuern werden.

Schließlich ist es wichtig, Belohnungen und Pausen strategisch zu planen. Eine kleine Überraschung am Ende eines steilen Anstiegs oder eine längere Rast an einem malerischen Aussichtspunkt können Wunder wirken und die Motivation der Kleinen aufrechterhalten.

Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung wird das Wandern mit der Familie in Bayern zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die Bindung stärkt und wertvolle Erinnerungen schafft.

Respekt für die Natur

Bayerns atemberaubende Landschaften, von den sanften Hügeln Frankens bis zu den schroffen Gipfeln der Alpen, sind ein Geschenk, das es zu bewahren gilt. Wenn Familien sich aufmachen, diese Schönheit zu Fuß zu erkunden, tragen sie eine besondere Verantwortung, nicht nur für ihre Sicherheit, sondern auch für den Schutz der Natur.

Die Grundlagen des "Leave No Trace"-Prinzips sind einfach, aber von entscheidender Bedeutung. Es bedeutet, die Natur so zu verlassen, wie man sie vorgefunden hat.

Das bedeutet, keinen Müll zurückzulassen, keine Pflanzen zu pflücken und keine Tiere zu stören. Es bedeutet auch, auf den Wegen zu bleiben und nicht querfeldein zu gehen, um die empfindlichen Ökosysteme nicht zu stören.

Die Bedeutung von Umweltschutz und nachhaltigem Wandern kann nicht genug betont werden. Unsere Natur ist ein zerbrechliches Gut, und jeder von uns kann dazu beitragen, sie für zukünftige Generationen zu bewahren.

Das bedeutet auch, sich bewusst zu sein, wie man zur Wanderdestination gelangt, lokale Produkte und Dienstleistungen zu nutzen und sich über Schutzgebiete und ihre Regeln zu informieren.

Es ist nie zu früh, Kindern den Respekt vor der Natur beizubringen. Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen die Welt um sich herum entdecken. Es liegt an den Erwachsenen, ihnen zu zeigen, wie sie dies auf eine Weise tun können, die die Natur respektiert.

Das kann so einfach sein wie das Erklären, warum man keine Blumen pflücken sollte, oder das Teilen von Geschichten über die Tiere, die im Wald leben und wie man sie schützen kann.

Fazit

Das Wandern mit der Familie ist mehr als nur Bewegung oder das Erreichen eines Gipfels. Es geht darum, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen, die Natur zu schätzen und wertvolle Lebenslektionen zu teilen.

In den Wäldern und Bergen Bayerns habe ich persönlich viele solcher Momente erlebt, von der Begeisterung meiner Kinder beim ersten Anblick eines Rehs bis hin zu den tiefgründigen Gesprächen während einer Rast am Wegesrand.

Jeder Schritt in der Natur ist eine Gelegenheit, sich zu verbinden, zu lernen und zu wachsen. Für Familien, die sich aufmachen, die Schönheit Bayerns oder jeder anderen Landschaft zu Fuß zu erkunden, liegt ein Abenteuer vor ihnen, das weit über den Wanderweg hinausgeht.

Es ist ein Abenteuer des Herzens, des Geistes und der Seele. Also schnürt eure Wanderschuhe, packt eure Rucksäcke und macht euch auf den Weg. Die Natur wartet darauf, mit euch geteilt zu werden.

Bildnachweis: Von Morgan David de Lossy [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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