St. Salvator Basilika (Abtei Prüm)


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Die Abtei Prüm wurde 721 von der Urgroßmutter Karls des Großen gegründet und in einem zweiten Anlauf von ihrem Sohn Pippin dem Jüngeren 752 mit Mönchen des Benediktinerordens besetzt. Die Abtei in Prüm war das Hauskloster der Karolinger, die vom 8. bis zum 10. Jahrhundert als Könige und Kaiser die Geschicke Kerneuropas lenkten. Dass die Abtei Prüm was ganz Besonderes war, zeigt sich an dem Umstand, dass König Pippin die ihm vom Papst übereigneten Sandalen Christi in Prüm unterbrachte. Die Sandalen Christi gelten als eine der wichtigsten Reliquien des Mittelalters und waren damit auch ein zentraler Machtfaktor im Kräftespiel zwischen Kirche und Staat.

Mit den Sandalen Christi ausgestattet, erhielt die 799 im Beisein Karls des Großen und des Papstes Leo III. geweihte Abteikirche in Prüm den Beinamen St. Salvator – heiliger Erlöser. Man nannte sie wegen ihrer reichhaltigen Ausstattung auch Goldene Kirche.

Entsprechend ihre Bedeutung, war die Abtei Prüm reich ausgestattet: Ihre Ländereien reichten von Belgien und Luxemburg bis hinein in den Taunus. In einem Güterverzeichnis, dem sogenannten Prümer Urbar, listeten die Prümer Mönche 893 ihre Besitztümer auf. Viele Orte in der Eifel verdanken ihre urkundliche Ersterwähnung dem Prümer Urbar. Ab 1222 war die Abtei Prüm Sitz eines selbstständigen Fürstentums und wurde 1576 vom Kurfürstentum Trier annektiert. In Prüm hatte fortan der Trierer Kurfürst das Sagen.

Mit dem Kurfürsten kamen auch neue Gebäude. Die bereits mehrfach zerstörte mittelalterliche Kirche wurde 1721-30 durch einen Neubau ersetzt. Die dreischiffige Anlage wurde in einfacher barocker Form aus Buntsandstein aus dem Kylltal errichtet. Zwei 62m hohe Türme krönen die Westseite. 1794 wurde die Abtei Prüm aufgehoben und 1802 wurde aus der Abteikirche die katholische Pfarrkirche St. Salvator. 1950 erhob sie Papst Pius XII. die St. Salvator Kirche in Prüm zur Basilica minor.

Eine schnitzkünstlerische Augenweide ist das barocke Chorgestühl aus dem Jahr 1731 mit Reliefen der Geschichte des Benediktinerordens in Medaillons. Zeit nehmen sollte man sich auch bei der Betrachtung des Hochaltars in seiner dunklen Ausführung aus der Karmeliterkirche in Kreuznach, der 1727 gefertigt wurde und 1925 in die Sankt Salvator umzog. Richtig alt ist die Sandsteinkanzel aus der Zeit um 1590 mit biblischen Motiven.

Die Klostergebäude wurden ab 1748 nach Plänen des Barockbaumeisters Balthasar Neumann errichtet. Auf Neumann geht der Rocaille-Giebel zurück. In den folgenden Jahrhunderten wurde immer mal wieder etwas aufgebaut und renoviert, was der Gesamtoptik nicht schadete. Die Gebäude des ehemaligen Klosters nutzt heute das Regino-Gymnasium, benannt nach dem wohl bedeutendsten Abtes des Klosters: Regino von Prüm (840-915).


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