Reichsburg Cochem


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Cochem an der Mosel hat nahezu alles, was viele Menschen gerne sehen. Flusslandschaft, Weinberge, Fachwerkaltstadt und eine Burg. Die Reichsburg Cochem mit ihrem mächtigen Turm erhebt sich als Wahrzeichen rund 100m auf einem Bergkegel gelegen über Cochem. Die Reichsburg Cochem, entstanden ab dem 11. Jahrhundert, diente im Mittelalter als Zollburg und wurde erstmalig 1130 urkundlich erwähnt. Genannt wurde sie jedoch noch früher, nämlich in einem 1105 verfassten Bericht eines Erzbischofs, der von einer Beziehungstat erzählt, einem Gattinnenmord, durchgeführt vom „wahnsinnigen Pfalzgraf“ Heinrich II.

Ähnlich action-reich ist die Geschichte der Reichsburg Cochem. Erobert, belagert, neu erobert, verwaltet, erobert, bemächtigt, verpfändet, beschossen, besetzt, okkupiert, unterminiert und gesprengt – all diese nicht eben friedlichen Verben liest jener, der sich mit der Historie der Reichsburg Cochem befasst. Man ist sich sicher, dass die Reichsburg Cochem zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert unter dem Trier Kurfürsten maßgeblich erweitert wurde.

Einst war der Zugang zur Reichsburg mittels dreier Tore gesichert. Es gab Brücken und Torhäuser, Ringmauern mit Burgmannenhäusern, Wirtschaftsgebäude, wie Kelterhaus, Stall und Speicherorte, einen Burgbrunnen, natürlich den achteckigen Hauptturm, der noch heute imposant die Kulisse prägt, einen Rundturm, der Hexenturm genannt wurde, eine innere Ringmauer – alles fein hübsch bis 1689, als sie gesprengt wurde.

Ein Name ist seit dem 19. Jahrhundert fest mit der Reichsburg Cochem verbunden: die Familie Ravené, reich geworden durch den Handel mit Eisen und Stahl. Man kaufte die Reichsburg Cochem, die damals nur noch aus wenigen Gebäuderesten und einem Teil des Turmes bestand, als Sommersitz. Die Reichsburg Cochem wurde im neogotischen Stil ab 1868 und bis 1877 nach Vorlagen alter Kupferstiche neu errichtet.

Der massige Turm mit dem Christopherus-Mosaik wurde aufgestockt und erhielt die vier Tourellen. Der Hexenturm und seine mittelalterlichen Fresken wurden erneuert. Das Burgmannenhaus am nordöstlichen Tor wurde zum Kutscher- und Verwalterhaus. Obwohl quasi recht jung, behielt die Burg ihren alten Charme und passt sich der Bergkuppe in ihren Umrissen fantastisch an. Im Kern stammen etliche Teile des Baus ja auch noch aus der Anfangszeit. Die neu gebaute Burgkapelle wurde 1879 eingeweiht und man kann dort heiraten. Die Burg verblieb 72 Jahre in Familienbesitz und gehört seit 1978 der Stadt Cochem.

Heute wird die Reichsburg Cochem als Museum gern besucht. Es lassen sich romanische und gotische Baubestandteile finden, neogotische Einflüsse und Historismus. Im Inneren sind die Räume im Stil der Neorenaissance und des Neobarocks gestaltet. Wertvoll sind zudem die Täfelungen, Schränke, Teppiche, Wandbespannungen, Gemälde, Kachelöfen und Kamine, wie der im Speisesaal, in dem auch eine Balkendecke mit dem Motiv eines Doppeladlers zu sehen ist.

Unterschiedliche Ausgestaltung der Deckengewölbe, Bilder aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie die reichhaltige Ausstattung lassen manches Mündchen offen stehen. Rittersaal, Jagdzimmer, Kemenaten – alles da, was Burgenfans schätzen. Natürlich auch die Burgschänke oder passend zum Ambiente, eine Falknerei sowie das Burgfest mit Ritterspielen am ersten Augustwochenende und die Burgweihnacht – es gibt viele Anlässe für einen Burgenbesuch!

Am Fuße des Bergkegels liegt die kleine Kapelle St. Rochus. Sie wird auch Pestkapelle oder Peterskapelle genannt. Der barocke Saalbau wird auf 1680 datiert, der spätgotische Schlussstein verweist auf das 15. Jahrhundert. Erkennbar im Inneren ist ein Hochrelief mit Maria auf einer Wolke mit ihrem Kind. Zwei Mal wurde Cochem von der Pest heimgesucht, um 1422 und dann nochmal um 1666, was Grund für die Stiftung des Neubaus war.

Etwas südwestlich der Reichsburg in Richtung Cochem-Sehl und nahe der Bundesstraße B 259 ist bei einer Wanderung rund um die Burg das Naturdenkmal Lescher Linde beim Löscher Hof mit einer Kapelle aus dem 19. Jahrhundert sehenswert. Um hier her zu kommen macht man vom Moselhöhenweg einen Abstecher.

Nahe des Moselhöhenwegs liegt die Kapelle Zu den drei Kreuzen, zwischen Cochem und Sehl. Hier genießt sich ein prima Blick ins Moseltal. Vor der Kapelle steht eine Kreuzigungsgruppe. Die Kapelle geht auf eine Entstehung in der Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Nachdem sie baufällig wurde, wurde fleißig Geld gesammelt und mittels eines Verlosungserlöses konnte um 1850 ein kleiner neuer Bruchsteinbau entstehen.


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