Pronsfeld


Pronsfeld heißt wohl so viel wie Feld an der Prüm und wurde im Mittelalter als Prumizfeld bezeichnet, erstmalig urkundlich zur Mitte des 11. Jahrhunderts. Pronsfeld konnte man eine ganze Zeit lang auch per Bahn anfahren. 1886 erhielt Pronsfeld einen Bahnhof mit der Eröffnung des Teilabschnitts von Prüm nach Bleialf. Der Personenverkehr wurde jedoch bereits 1972 eingestellt und der letzte Güterzug rollte 2001. Zum Andenken an die Bahnzeiten und den zeitweiligen Aufschwung Pronsfelds steht am ehemaligen Bahnhof Pronsfeld eine Rangierlok (Köf II) und ein Flachgüterwagen auf dem Gleis.

Wahrzeichen von Pronsfeld ist die Alte St. Remigius Kirche, die am Berghang, umgeben von einem Friedhof, steht. Sie dient heute als Friedhofskapelle und besteht aus einem spätgotischen rippengewölbten Chor von 1498 und einer frühgotischen Turmostwand, die älter sein soll. Der Turm schloss wahrscheinlich als Ostturm das Langschiff ab. In ihrer Bestandszeit hatte die einstige Dorfkapelle etliche Um- und Ausbauten bis hin zur Pfarrkirche erlebt. Ihr Ende als solche kam in Gestalt eines Artilleriegeschosses 1948, insbesondere der Turm stürzte dabei ein.

Pronsfeld hat auch eine neue katholische Pfarrkirche St. Remigius, mit einer Schiefer gedeckten Kuppel und einem 1962 gebauten frei stehenden Glockenturm. Die Baugestaltung der Kirche, die aus der Antoniuskapelle 1921 entstand, wird Reformarchitektur im Stile des ländlichen Barock genannt. Die Inneneinrichtung des recht hübschen Ensembles stammt zum Teil aus der alten Kirche, beispielsweise die Altäre mit den Heiligenfiguren aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1623. Ebenfalls aus der früheren Zeit ist der schwere Taufstein und die mit Schnitzwerk verzierte Kommunionsbank.

Dem Heiligen Remigius von Reims, einem Bischof, der in der Zeit zwischen 436 und 533 agierte und sich um die Christianisierung der Franken kümmerte, ist auch der Remigius-Brunnen auf dem in den 1980er Jahren gestalteten Kirchenvorplatz gewidmet.

Viele der typischen Bauernhäuser der Eifel wurden im Krieg zerstört. Ein schönes altes Schätzchen blieb aber erhalten: das Spoes-Haus in der Sankt Remigiusstrasse. Das Spoes-Haus ist ein langgestrecktes Quereinhaus mit integriertem Backhaus, das im Jahre 1749 errichtet wurde. Im Wirtschaftsteil befanden sich unten durchgehend Stallungen, über diesen der Lagerraum für Heu und Stroh mit kleinen kreisrunden Lüftungsöffnungen.

Westlich von Pronsfeld mündet der 22km lange Alfbach in die Prüm. Zusammen mit dem etwas weiter südlich beim Eifel-Zoo fließenden Bierbachs ist das Alfbachtal als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Prominentester Bewohner des Naturschutzgebiets Alfbachtal ist der Europäische Biber. Überall findet man Spuren seiner „Arbeit“: Biberdämme stauen das Wasser zu kleinen Seen, gefällte Bäume und abgenagte Äste zeugen von reger Tätigkeit.

Von ganz anderer Arbeit zeugt die in Pronsfeld beheimatete Genossenschaft MUH (für Milch-Union Hocheifel), einer der größten Milchproduzenten in Deutschland. Die 2012 von der skandinavischen Arla-Genossenschaft übernommene Molkerei firmiert nun als MUH Arla und produziert über eine Milliarde Packungen H-Milch pro Jahr.


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