Padberg


1030 wird Padberg erstmals erwähnt, damals eine Grafschaft, heute nur mehr ein Ortsteil der Stadt Marsberg. Padberg liegt am Fuß des gleichnamigen Berges (516m), der den Ort vom Diemeltal trennt. Nördlich fließt die Hoppecke vorbei, die wenig später in die Diemel münden wird, und jenseits der Hoppecke liegt schon der nächste Ort, Beringhausen. Der Name Padberg leitet sich vermutlich vom Wort Pfad ab, denn schon früh führte hier eine wichtige Handelsverbindung entlang.

Gleich zwei Burgen kann man in Padberg besichtigen, die Alte und die Neue Burg. Oder zumindest das, was von ihnen noch übrig ist, denn viel mehr als einige Mauerreste sind von beiden Burgen nicht mehr erhalten. Ein Gut Padberg wird 1030 erstmals erwähnt. Die Alte Burg datiert auf die Zeit um 1230. Im 14. und 15. Jahrhundert hatte sie einige Bedeutung in den zahlreichen Streitigkeiten mit Hessen, Köln und Mainz. Die Neue Burg entstand im 14. Jahrhundert auf dem Neuenhagen (447m).

Es ist durchaus der Streitlust derer von Padberg zuzurechnen, dass die Stadt Padberg damals keine Ruhe fand. Sie legten sich unentwegt mit ihren Nachbarn an, um die eigene Herrschaft zu etablieren. Im 14. Jahrhundert gehörten sie dem Falknerbund an, führten später den berüchtigen Benglerbund, rebellische Ritterbünde, deren Raubzüge Angst und Schrecken in ganz Westfalen verbreiteten. Die mehrfachen Zerstörungen der Stadt Ende des 14. Jahrhunderts überstanden zwar beide Burgen. Doch als schließlich die Herren von Padberg ihr Gebiet im 15. Jahrhundert teils an Waldeck, teils an Westfalen verloren, verloren die Burgen auch ihre Bedeutung. Mitte des 16. Jahrhunderts waren die Burgen bereits so weit verfallen, dass sie unbewohnbar waren, und aus der ehemaligen Stadt Padberg war wieder eine Landgemeinde geworden.

Neben den Ruinen der beiden Burgen gibt es ein deutlich besser erhaltenes Schloss Padberg. Das schlichte Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1891. Daneben gibt es zwei Gebäude, die noch ein wenig älter sind: das Kutscherhaus von 1874 und ein Wohnhaus, das um 1850 entstanden sein muss. Die gesamte Anlage geht im Ursprung zurück auf die Linie der Herren von Padberg, die in der Neuen Burg residiert hatte. Das unauffällige, zweigeschossige Gebäude ist heute in Privatbesitz und kann daher nicht von innen besichtigt werden.

Nicht nur zwei Burgen gab es in Padberg, auch zwei Kirchen gibt es zu besichtigen. Die ältere von beiden ist die St. Peter Kirche. Ihre ältesten Gebäudeteile stammen aus dem 11. Jahrhundert. 1057 wurde die St. Peter Kirche in Padberg erstmals schriftlich erwähnt. Die Gewölbe, die etwa um 1200 entstanden, zeigen Reste von romanischen Fresken, und aus der gleichen Zeit stammt ein Kuriosum: Das älteste Holzfenster in Westfalen. Im Lauf der Zeit wurde St. Peter mehrfach erweitert, zuletzt im 14. Jahrhundert. Als 1913 die neue Kirche erbaut wurde, verlor St. Peter den Status als Pfarrkirche und wird heute nur noch zu besonderen Gelegenheiten genutzt.

Diese neue Kirche ist die Pfarrkirche St. Maria Magdalena, wird aber auch gelegentlich Padberger Dom genannt. Nicht zu Unrecht, bietet sie mit ihren zwei Türmen und der neobarocken Bauweise doch ein beeindruckendes Bild. Während die Architektur neobarock ist, stammt die Inneneinrichtung tatsächlich aus der Barockzeit. 1670 entstand der Hochaltar in der renommierten Papenwerkstatt, aus dem gleichen Jahr stammt auch der Taufstein aus Marmor. Das Becken ruht auf vier Säulen, was an die Pfarrkirche in Thülen erinnert. Der Marienaltar ist ein wenig jünger, er stammt aus 1736, wurde aber ebenfalls in der Werkstatt Papen angefertigt.

Relativ unauffällig ist die ehemalige Dorfsynagoge in Padberg. 1751 wird das kleine Fachwerkgebäude erstmals erwähnt, damit gilt die Synagoge Padberg heute als älteste Fachwerk-Synagoge Westfalens. 1999 wurde die Padberger Synagoge zum Mahnmal für Toleranz und Verständigung eingeweiht, die auch eine Ausstellung umfasst, die von der Geschichte der Juden in und um Marsberg berichtet.


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