Merseburg Stadtrundgang


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Länge: 5.47km
Gehzeit: 01:19h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

1021 wurde erstmals in Merseburg das Benediktinerkloster erwähnt. „1.000 Jahre Merseburger Domzauber“ feiert die Stadt 2021. Geweiht wurde der Dom vom einzig heiliggesprochenen Kaiserpaar: Heinrich II. und Frau Kunigunde. Für den bedeutsamen Dombau brauchten die fleißigen Handwerker lediglich 6 Jahre. Wir werden eine sehr interessante Stadtrunde wandern, zwischen den Gotthardteichen, Geisel und Saale. Dass man hier gerne „ver- und bezaubert“ hängt mit den Merseburger Zaubersprüchen, einer Handschrift aus dem 9./10. Jahrhundert, zusammen.

Start ist am Hauptbahnhof Merseburg mit direktem Anschluss an Jena, Weimar, Erfurt und Halle. Wir gehen zur König-Heinrich-Straße, die queren wir und wandern gegen den Uhrzeigersinn, wenn sich die Runde öffnet.

Entlang der Allee kommen wir an den Vorderen Gotthardteich mit Springbrunnen. Es gibt in der Parkanlage den Hinteren Gotthardteich, Skulpturen, das Planetarium Merseburg, die Geisel verbindet die Teiche, der Südpark dehnt sich aus, mit Bühne, Tierpark, Spielplätzen, Labyrinth, Wildschweinen und Pferden. Das merken wir uns für später.

Wir biegen bei der Klia-Passage ein, an der Klia, und wandern ins Zentrum zum Platz mit dem Göbelbrunnen und der Kirche St. Maximi. In nächster Nähe ist der Marktplatz mit Staupenbrunnen. Rathaus, Stadtinfo und öffentliche Toiletten sind auch da. Die spätgotische Stadtkirche St. Maximi (ev.) wurde bereits im 10. Jahrhundert gegründet. Der schmuck ausgeführte Turm ist allerdings neugotisch.

Das Alte Rathaus Merseburg wurde im 15. Jahrhundert auf den verbrannten Resten eines Vorgängers neu gebaut. Wir sehen eine Kombination aus Gotik und Renaissance, es ist detailreich ausgestaltet, mit Treppengiebeln, Schmuckelementen, Erker, Dachreiter, alles sehr hübsch.

Wir spazieren in die Saaleauen. Da sind ein Wohnmobilstellplatz und ein Spielplatz. Wir passieren die B181, kommen über die Saale und wandern auf der anderen Seite zwischen Flussufer und dem Friedhof von Neumarkt (Vorstadt), mit Fluss- und Uferansichten, worüber die Turmspitzen ragen. Rechts ist die Neumarktkirche St. Thomae Cantuariensis aus der Zeit der Romanik. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ihre historische Ausstattung wurde in verschiedene Stätten ausgelagert. In der Kirche sind teils zeitgenössische Stücke zu betrachten, wie das Mahnmal Große Kreuzigungsgruppe.

Über die Neumarktbrücke kommen wir über die Saale, zum Schloss Merseburg mit dem Dom zu Merseburg, im Anschluss sind der Schlossgraben, Schlossgarten mit Springbrunnen. Das Renaissanceschloss geht auf einen ersten Bau im 13. Jahrhundert zurück. Bis 1500 war der Neubau fertig. Anfang des 17. Jahrhundert wurde einiges erneuert. Der Schlossgarten wurde ab 1661 angelegt. Im Schloss sind Kreisverwaltung und das Kulturhistorische Museum beheimatet.

Der Merseburger Dom ist der vierte Flügel des Schlosses Merseburg, den Heiligen Johannes und Laurentius geweiht. In der Bibliothek des Domkapitels wurden die Merseburger Zaubersprüche gefunden. Die zwei uralten Handschriften befassen sich mit einem Lösezauber aus Fesseln bei Gefangenschaft und die zweite ist ein Heilungszauber für ein Pferd mit verrenktem Fuß.

Gefangenschaft zu lösen, hätten vielleicht die Kolkraben im Sinn, die für ein weiteres Stück Geschichte in einer großen Voliere ihr Dasein bestreiten. Ein Rabe hatte des Kaisers Ring geklaut. Das kam zu spät heraus, denn des Kaisers Diener, Gott hab ihn selig, der zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt worden war, war bereits bei den Engelein.

Wir flanieren durch den Schlossgarten und kommen am Ende zum barocken Schlossgartensalon (1727): eine Augenweide. Zweigeschossig mit Säulen, geschwungener Front, 13 Achsen, ausgeschmückte Türen und Fensternischen. Sehr schön! Daneben ist eine kleine Orangerie.

Die Wanderung führt ins nächste Grün, links ist der Wasserturm, wir gehen den Weg Königsmühle, kommen um den Altenburger Friedhof, wandern „An der Klia“ ins Zentrum zurück. Das Krumme Tor gehörte zum äußersten Mauerring von dreien um die Domburg und stammt aus dem Hochmittelalter. Der ursprüngliche Torturm hatte keine Zinnen. Was wir jetzt sehen ist ein romantisierter Neubau der Toranlage an dem alten Turm. 2006 wurde der dann zur privaten Wohnung ausgebaut. Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof könnten wir einen Abstecher zum Eulenturm machen, dort sieht man dann auch noch Reste der Stadtmauer. Der 28m hohe Eulenturm ist der einzig erhaltene Turm der neun nachgewiesenen Stadttürme (ohne die Tortürme).

Bildnachweis: Von Tilman2007 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons

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