Köln-Mülheim


Mülheim ist der größte Stadtteil von Köln. Über 41.000 Einwohner leben hier auf der Schäl Sick. Seit 1929 ist Mülheim über die Mülheimer Brücke mit dem linksrheinischen Stadtteil Riehl verbunden.

Der Bau der Mülheimer Brücke war eine Paradestück des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer: Er wollte eine Hängebrücke, seine Zentrumspartei eine Bogenbrücke. Da Adenauer keine eigene Mehrheit zusammenbrachte, verbündete er sich mit der verfeindeten KPD. Die holte er ins Boot, indem er feststelle, dass es in ganz St. Petersburg keine einzige Bogenbrücke gäbe und somit auch Köln keine bräuchte.

So wurde die Mülheimer Brücke eine Hängebrücke und es war die erste Kölner Brücke, die auf speziellem Wunsch von Adenauer in Grün gestrichen wurde. Die Farbe stammte von den Bayer-Werken aus Leverkusen, die den Farbton ab da unter der Bezeichnung Kölner Grün vermarktete. Noch heute strahlen die vier von der Stadt unterhaltenen Brücken in Kölner Grün.

Am Ende der Mülheimer Brücke liegt der Wiener Platz, das Zentrum von Mülheim. Geht man von hier über die Buchheimer Straße zum Rhein, kommt man an den zwei wichtigsten Kirchen von Mülheim vorbei.

Die erste ist die evangelische Friedenskirche, die älteste evangelische Kirche in Köln. Die heutige Friedenskirche wurde 1786 erbaut. Auf die ehemalige doppelt geschweifte Turmspitze mit dazwischenliegender Laterne, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, musste beim Wiederaufbau in den 1950er Jahren verzichtet werden.

Direkt am Rhein steht die katholische Pfarrkirche St. Clemens, deren Vorgängerbauten sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Die St. Clemens Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen. Bei ihrer Wiederherstellung verzichtete man auf eine Westvorhalle und auf Maßwerkfenster. Da man erst 1939 bei Renovierungsarbeiten in der barocken Kirchenanlage einen romanischen Kern entdeckt hatte, folgte der Architekt bei der Wiederherstellung dem Prinzip einer Romanisierung im Geiste der Moderne.

Die Clemenskirche ist Ausgangs- und Endpunkt der Mülheimer Gottestracht. Die Mülheimer Gottestracht ist die größte Schiffsprozession am Rhein und wird an Fronleichnam begangen. Die Mülheimer Gottestracht wird wohl schon seit dem 14. Jahrhundert durchgeführt. Begleitet wird die Schiffsprozession durch das viertägige Schützenfest am Festplatz unter der Mülheimer Brücke.

Geht man von St. Clemens rheinaufwärts, passiert man die Einmündung der Strunde, einem 19km langen Zufluss des Rheins. Kurz vorher geht links die Bachstraße ab, die zum Bergischen Ring führt, dem wir rechts folgen, um den Mülheimer Stadtgarten zu erreichen. Der Stadtgarten wurde 1912-13 angelegt in einer Flussniederung des Strundener Bachs. Am oberen Ende des Stadtgartens steht die Stadthalle Mülheim. Mitten im Stadtgarten liegt ein kleiner Teich.

Auf Höhe des Teichs steht am Rande des Stadtgartens das Jan-Wellem-Denkmal. Es ist ein Zeichen bürgerlichen Protests gegen die Eingemeindung Mülheims nach Köln. Ein evangelischer Fabrikant, dessen Familie im 18. Jahrhundert aus Köln vertrieben wurde und der durch ein Siedlungspatent des Bergischen Grafen Jan Wellem in Mülheim ansässig werden konnte, stiftete das Denkmal, das ursprünglich am Wiener Platz stand.

Dreht man um und geht wieder nordwärts, kommt man über den Wiener Platz in die Frankfurter und dann in die Genoveva Straße. Man passiert den Genoveva-Brunnen, kommt in die Schanzenstraße und ist dann nach einem guten Marsch am Kölner E-Werk, einem ehemaligen Umspannwerk in Gründerzeit-Architektur, das von der Kölner Rockgruppe BAP zusammen mit Partnern seit 1991 als Veranstaltungshalle genutzt wird. Größen wie David Bowie oder Joss Stone spielten hier schon. Und seit der Eröffnung ist das E-Werk auch die Veranstaltungshalle für die Kölner Stunksitzung, dem alternativen Karneval, dessen Humor noch ein bisschen bissiger ist, als bei den Normalo-Narren. Direkt gegenüber liegt ein weiterer bekannter Veranstaltungsort, das Palladium, das auch von den E-Werk-Machern betrieben wird.


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