Gethles-Runde

Etwa 5km westlich von Schleusingen ist der kleine Ort Gethles, der sich sein Brauchtum bewahrt hat. Das Dorf ist von Wiesen und Feldern umgeben, am „Kleinen Thüringer Wald“. So heißt das Berg- und Hügelland nordwestlich von Schleusingen und südwestlich von Suhl. Die Naturrunde um und durch Gethles wird dabei auch aussichtsreich.

Etwas über die Hälfte der Runde werden wir im erfrischenden Mischwald verbringen. Los geht’s am Dorfplatz. Und wohl gleich zu Beginn geht’s durch den traditionsgeladenen Hohlweg, die Höll. Der Dorfbrunnen ist hinter uns und wir wandern in westlicher Richtung. Am Ortsrand biegen wir in einem Linksbogen ab und wandern aufwärts auf den Kuhberg mit Ausblicken über die sanfhügelige Landschaft. Gleichberge, Rhön und den Thüringer Wald sowie ins Grabfeld. Vielleicht lässt sich auch ein Rotmilan blicken.

Wir kommen wieder abwärts, streifen nun den östlichen Ortsrand des Dörfchens. Wir wandern ein Stück Siedlerweg und immer weiter hinauf durch die Feldflur, streifen einen Rastpunkt, halten uns gemäß GPS auf dem Weg durch den Wald und erreichen den beliebten Aussichtspunkt auf der Haardt (472m) mit Blick auf Schleusingen.

In einem spitzen Winkel wandern wir weiter ansteigend durch den Wald entlang eines Kammwegs, erreichen 570m und wandern absteigend, erst mit Wald, dann mit Feldflur, nach Gethles zurück, wo wir uns nach den Herrschekloese erkundigen, die durch die Höll am 23. Dezember rennen, um zu belohnen oder zu bestrafen.

Wir hören, dass die letzten beiden „e“ im Wort nicht gesprochen werden, und schon ergibt auch der Klang des Wortes annähernd eine Idee. Die in Stroh gekleideten Männer werden von den Bewohnern beschenkt, weil sie die bösen Geister vertreiben. Dabei haben sie Helfer fürs Bestrafen und Belohnen, die Batscher und die Hollen … Wir raten mal anhand des Klangs, wer für was zuständig ist.

Bildnachweis: Von Out4blood [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons