Durch den Boniburger Wald

Nordöstlich von Münster liegen der Boniburger Wald mit der Dyckburg-Kirche und Handorf an der Werse, die hier munter mäandert, bevor sie nördlich in die Ems mündet. Auf unserer kleinen Runde erleben wir den Münsterländer Mix aus verschiedenen Kulturnaturflächen mit Wiesen, Feldern, Wald und Wassern. Es wird abwechslungsreich!

Handorf war im 19./20. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel an der Werse, wo viele Kaffeehäuser zum Verweilen einluden. Die Zeiten als „Dorf der großen Kaffeekannen“ sind vorüber. So auch die Zeiten als Militärstützpunkt. Heute ist der Stadtteil von Münster ein beliebter Wohnort für Berufspendler und ihre Familien. Patronin ist die Märtyrin Petronilla, der auch die Kirche geweiht ist, nahe der wir vom Parkplatz bei der Sparkasse starten.

Wir kommen zur St. Petronillakirche. Ein erster Holzbau wurde bereits um 1030 genannt. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1700. Der Turm kam Mitte des 19. Jahrhunderts hinzu und es folgten zahlreiche Um- und Ausbauten. Nachdem wir die Kirche umrundet haben, wandern wir mit der Sudmühlenstraße über die Werse. Sie misst 67km, hat ihren Ursprung an den Beckumer Bergen und mündet bei Münster-Gelmer in die Ems.

Nach der Brücke öffnet sich die Runde, wir gehen links in den Boniburger Wald hinein und in die Auenlandschaft mit dem Ziel des Boniburg-Denkmals und der Bonibuche, die allerdings nicht mehr in alter Pracht steht. Die Boniburg geht auf den Erbauer Bonifatius von Hatzfeldt-Trachenberg zurück, der sich 1898 am Werse-Ufer ein Schlösschen hat erbauen lassen. Letztlich wurde das sich in schlechtem Zustand befindliche Gebäude 1970 im Rahmen einer Übung des THWs gesprengt. Im Park wurden später die Grundrisse markiert und wir kommen zum Alten Tor zum Schlossgarten.

Die Boniburgallee führt uns weiter zur Dyckburg-Kirche (18. Jh.) durch den Boniburger Mischwald und am Hubertus-Denkmal vorbei. Dyckburg bildet einen eigenen kleinen Stadtteil von Münster und die Kirche ist Mariä Himmelfahrt geweiht. Sie steht auf dem einstigen Burgareal. Jüngst (Ende 2025) wurde die Kirche an rumänisch-orthodoxe Christen verkauft. Wir schlagen mit dem GPS weitere kleine Wald- und Flurhaken und gelangen schließlich zu Petronilla zurück.

Bildnachweis: Von Dietmar Rabich [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons: “Münster, Boniburger Wald, Schlosstor -- 2019 -- 4287”