Das Weimarer Schloss Belvedere: Spaziergang am Weltkulturerbe

Weimar ist mit seiner kulturhistorischen Bedeutung, Sehenswürdigkeiten und als UNESCO-Weltkulturerbe zweifellos einen längeren Besuch wert. Wer in der Masse an sehenswerten Bauwerken nach Abwechslung und Entspannung sucht, darf auf dieser Runde im Grünen etwas durchatmen. Vom Stadtrand brechen wir in die umliegende Landschaft auf und passieren im Rahmen der rund sieben Kilometer lediglich ein bedeutendes Bauwerk – das Schloss Belvedere.

Ansonsten genießt man hier einfach das malerische Ambiente, welches schon ehedem Dichter und andere Künstler zu schätzen wussten. Wir packen anstatt Pinsel oder Schreibblock dagegen lieber genügend Verpflegung ein und kosten die Motive allein mit den Augen aus. Startpunkt ist der Parkplatz an der Waldorfschule, der ebenso mit dem Bus zu erreichen ist.

Anschließend möchte der GPS-Kurs, dass ihm Ausflügler im Uhrzeigersinn folgen, das bleibt indes jedem selbst überlassen. Der Vorteil: So begleitet uns auf dem ersten Teil der Lauf der Ilm und sorgt unmittelbar für eine lauschige Atmosphäre.

Baumgruppen mischen sich an ihrem Ufer mit Feldern, Wiesen und spärlicher Besiedelung, während die Natur immer stärker in den Vordergrund tritt. So ist alles andere als Eile geboten und nach Belieben lässt sich mittendrin eine (oder mehrere) Verweilpause einflechten. Falls trotzdem der Wunsch nach Abwechslung besteht, ist ein Abstecher zum Archäologischen Freigelände möglich.

Doch später gilt es ohnehin, dem Possenbach bis zum Schloss Belvedere mit seinem umliegenden Park zu folgen. Das umfassende Gelände schafft mit zahlreichen Bauten und Verzierungen ein erhebliches Entdeckungspotential. Die barocke Schlossanlage wurde 1724 bis 1744 durch Johann Adolph Richter und Gottfried Heinrich Krohne als Residenz für Herzog Ernst August I. von Sachsen-Weimar erbaut. Sie gehörte zu den bedeutendsten seiner rund zwanzig Jagd- und Lustschlösser. Da Alles zu sehen schwierig wird, empfiehlt es sich, das eigene Empfinden führen zu lassen. Und wenn das Besichtigen zu stressig wird, hinsetzen und den Proviant plündern.

Nach dem möglicherweise ausgedehnten Picknick geht es die leichte Steigung wieder hinab in Richtung des Ausgangspunktes. Das Wasser nimmt uns dabei nicht mehr an die Hand, was jedoch nichts an der natürlichen Umgebung ändert. Ein weiteres Mal heißt es, gedanklich abzuschalten, bis die Ilm in unserem Sichtfeld erscheint. Ausklingen kann die Tour dann im Restaurant oder Bienenmuseum.

Bildnachweis: Von Gunnar67 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons