Burg Münzenberg


Ein im wahrsten Sinne des Wortes hervorragendes Baudenkmal in Münzenberg ist die Burg Münzenberg auf einem basaltigen Höhenrücken. Wie ihre beiden Bergfriede mahnend in den Himmel zeigen, ließ Angreifer zu Pferde oder zu Fuß sich in ihrem Schatten ducken. Die Burgerrichtung wird dem Wohlwollen des Staufers Konrad III. zugeschrieben. Die Königsmannen von Hagen-Arnsburg sollen sie als Absicherung in nordöstlicher Richtung und als klares Zeichen ihrer Königslandschaft gebaut haben. Seit 1165 nannten sie sich denn auch „von Münzenberg“.

Aufgrund der Silhouette wird die Burg, deren Ursprung in der Mitte des 12. Jahrhunderts liegt, als Wetterauer Tintenfass bezeichnet. Burgenliebhaber vergleichen dieses kunstgeschichtlich einmalige Ensemble gerne mit der Wartburg. Die innere Ringmauer mit den Buckelquadern an der Außenseite, der östliche runde Bergfried mit Verlies und der südliche Palas stammen aus der romanischen Bauzeit.

Zu einer späteren Zeit wurden einige Mauern erhöht und mit Zinnen ausgestattet. Wenn der Besucher heute durch das untere Tor des Pfortenhauses schreitet, gelangt er in die Vorburg. Die Zwinger, das sind freie Plätze zur Verteidigung zwischen zwei Wehrmauern, die Torwegsicherungen mit ihren Gräben und Wällen sind wohl vor dem Jahr 1500 entstanden.

Im Westen der Ringmauer, zwischen Nord- und Südzwinger steht der Batterieturm, der 1500 errichtet wurde und der neueren Kriegstechnik als Geschützturm Tribut zollte. Gewaltig, denkt man und wunderschön dagegen das gotische Spitzbogentor, durch das Fußgänger zum Vorwerk schritten.

Der dreigeschossige Saalbau ist außergewöhnlich in der Ausprägung der erhaltenen Details. Der Blick fällt auf eine aus acht Bögen bestehende Fensterarkade, hinter der sich im zweiten Obergeschoss der Fest- und Gerichtssaal befand. Die zwei- und vierbogigen Arkadenfenster sind reich geschmückt. Beide Teile des Palas wurden früher durch eine Holztreppe verbunden. Ein Kleeblattbogenportal ist noch erhalten.

Ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert stammt das östlich an den Palas schließende Burgtor mit ehemals zweigeschossiger Kapelle darüber. Anhand von Spuren ist ein Brandschaden nachgewiesen. Ulrich II. von Münzenberg baute die Burg wieder auf und ließ den westlichen Bergfried errichten.

Wer die Gesamtanlage von Burg Münzenberg ansehen und einen weiten Blick über die Landschaft werfen möchte, sollte den östlichen Bergfried besteigen. Über 46 Stufen außen und 97 Stufen im Inneren des Turms gelangt er zur Vogelperspektive. Unter ihm, gen Wesen geblickt, sieht er dann zur rechten die Falkensteiner Bauten und gegenüber Palas, Kapelle und Küche, umschlossen von einem Wehrgang, geschützt durch Mauern. Der Aussicht ist klasse!

Den letzten Ausbau erfuhr die Burg Münzenberg um 1500. Der Westturm wurde fertiggestellt, ein Küchentrakt gebaut. Bauliche Aufrüstung, da es nun Schusswaffen gab, war auch nötig geworden und eine zweite Ringmauer mit Türmen und Schießscharten musste errichtet werden. Schon rund ein Jahrhundert später wurde die Burg nicht mehr bewirtschaftet, da durch Vererbung sich der Besitz weiter zersplitterte und die Burganlage zerfiel zur Ruine. Eine ausgesprochen sehenswerte!

Einen Stopp sollten Wanderer auch im Geologischen Garten Münzenberg nahe der Burg Münzenberg einlegen und über den Lehrpfad am Viehtrieb in die geologischen Ursprünge der Landschaft eintauchen. Im Geologischen Garten werden rund 200 verschiedene Gesteine ausgestellt, an denen über die Zeiten hinaus Erdgeschichte abgelesen werden kann.


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